ACCELERATE-Studie – Schnelle und nachhaltige Blutdruckkontrolle mit Kombinationstherapie

Table of Contents

"Bei Patienten mit einem systolischen Blutdruck von mehr als 150 mmHg ist es von Vorteil, die Behandlung mit einer Kombinationstherapie zu beginnen, welche das Risiko früh minimiert und die Langzeitkontrolle maximiert", betonte Prof. Dr. med. Carsten Tschöpe, Berlin, auf einem Pressegespräch im Rahmen der Jahrestagung 2010 der American Heart Association [1]. Dies leistet die initiale antihypertensive Kombinationstherapie mit dem oralen direkten Reninhemmer Aliskiren (Rasilez®) und dem Kalziumantagonisten Amlodipin, wie die Ergebnisse der ACCELERATE-Studie zeigen [2].

Effektivität der inititalen Kombinationstherapie nachgewiesen

ACCELERATE evaluierte die Effektivität der Blutdrucksenkung mit einer initialen Aliskiren/Amlodipin-Kombinationstherapie im Vergleich zu der sequenziellen Stufentherapie mit Aliskiren plus Amlodipin bzw. Amlodipin plus Aliskiren. Studienteilnehmer waren 1254 Patienten mit einem systolischen Blutdruck über 150 mmHg, die für die initiale 16-wöchige Doppelblindphase in 3 Gruppen randomisiert wurden: Sie erhielten entweder die Kombination Aliskiren/Amlodipin (150/5 mg) oder eine Monotherapie mit entweder Aliskiren (150 mg) oder Amlodipin (5 mg). Nach 8 Wochen erfolgte eine Dosisverdopplung. In den folgenden 16 Wochen (Woche 16-32) bekamen alle Patienten die Kombination Aliskiren/Amlodipin (300/10 mg). Die beiden primären Studienendpunkte waren [1] der Vergleich der durchschnittlichen Veränderung des diastolischen und des systolischen Blutdrucks von Baseline über Woche 8, 16 und 24 unter der initialen Kombinationstherapie versus der sequenziellen "Add-on"-Therapie und [2] die Evaluierung der Senkung des systolischen Blutdrucks nach Woche 24 versus Baseline. Sekundäre Endpunkte waren die Reduktion des diastolischen Blutdrucks nach 16 und 24 Wochen gegenüber Baseline sowie die Kontrollrate (systolischer Blutdruck < 140 mmHg oder - 20 mmHg Senkung vs. Baseline) nach Woche 8, 16, 24 und 32.

Der mittlere Ausgangsblutdruck betrug 162/93 mmHg. Die initiale Kombinationstherapie reduzierte den Blutdruck um 6,4/3,7 mmHg stärker als die Stufentherapie (p < 0,0001). Dieser Vorteil war nachhaltig: Obwohl in Woche 24 alle Patienten seit 8 Wochen kombiniert behandelt wurden, war der Blutdruck bei den Patienten, die bereits initial die Kombinationstherapie erhalten hatten, weiterhin um 1,44/0,9 mmHg niedriger. Nach 32 Wochen hatten 62 % der Patienten mit initialer Kombinationstherapie den Zielwert erreicht, aber nur 53 % der Patienten, bei denen die antihypertensive Therapie mit Amlodipin in Monotherapie begonnen worden war.

Die frühere Kontrolle des Blutdrucks unter der Kombinationstherapie im Vergleich zur Stufentherapie wurde nicht mit einer erhöhten Inzidenz von Hypotension erkauft: Orthostatische Hypotension war in allen Armen vergleichbar (8,3 % initiale Kombination, 6,7 % initiale Aliskiren-Monotherapie und 10,6 % initiale Amlodipin-Monotherapie).

Initiale Kombinationstherapie gut verträglich

Die initiale Kombinationstherapie mit Aliskiren/Amlodipin wurde gut vertragen. Es gab nicht nur keine Hinweise für eine höhere Inzidenz von Nebenwirkungen verglichen mit der Stufentherapie, sondern darüber hinaus wurde die Verträglichkeit von Amlodipin verbessert, ablesbar an einer deutlich geringeren Ödemrate. So brachen unter der initialen Amlodipin-Monotherapie aufgrund von peripheren Ödemen deutlich mehr Patienten die Therapie ab als unter der initialen Kombinationstherapie bzw. der initialen Monotherapie mit Aliskiren.

gb

Quellen

• 01 Pressegespräch im Rahmen der AHA-Jahrestagung am 16. November 2010 in Chicago/IL (USA). Veranstalter: Novartis Pharma GmbH. 
• 02 Brown M J, et al . Aliskiren and the Calcium Channel Blocker Amlodipine Combination as an Initial Treatment Strategy for Hypertension (ACCELERATE): A Randomized Double-Blind Study of the Early and Late Efficacy and Safety of Initiating Treatment with Combination Therapy in Patients with Essential Hypertension. Late Breaking Clinical Trials, 23^rd Scientific Meeting of the International Society of Hypertension (ISH), September 2010, Vancouver, Canada.