Der Intensivpatient ist – neben seiner potenziellen oder tatsächlichen
Lebensbedrohung durch seine Grunderkrankung – charakterisiert durch das
häufige Vorhandensein einer oder mehrerer Organdysfunktionen, den Einsatz
einer Vielzahl von Medikamenten und ggf. auch von
Organersatz/organunterstützenden Therapien. Hinzu kommen im Einzelfall
Störungen des Säure-Basen-Haushalts, des Flüssigkeitshaushalts, der
Organperfusion, der Einsatz von Vasopressoren und erniedrigtes
Serumalbumin.
Alle genannten Faktoren, aber auch extreme Adipositas haben einen Einfluss
auf die Pharmakokinetik von Medikamenten und müssen im Einzelfall zu einer
Dosisanpassung führen. Leider finden sich hierauf abgestellte Hinweise zur
Dosisanpassung nicht in den Beipackzetteln der Hersteller, und es gibt nur
unzureichende pharmakokinetische Studien bei Intensivpatienten mit den
genannten Krankheitsbildern.