Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) wurde 2003 in Anlehnung an das amerikanische
Modell onkologischer Spitzenzentren als erstes deutsches „Comprehensive Cancer Center“
(CCC) in Deutschland gegründet. Hierbei war die Wahl des Standortes Heidelberg in
dreierlei Hinsicht von ausschlaggebender Bedeutung. Erstens blickt das Universitätsklinikum
Heidelberg seit Vincenz Czerny auf eine über 100-jährige Tradition des gelebten interdisziplinären
Dialogs und der engen Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Ärzten in der onkologischen
Spitzenmedizin zurück. Zweitens zählt das Universitätsklinikum Heidelberg zu den weltweit
renommiertesten Zentren in der Krebsmedizin. Drittens verfügt Heidelberg mit dem Deutschen
Krebsforschungszentrum (DKFZ) und weiteren, assoziierten Forschungseinrichtungen über
eine in Deutschland einzigartige Struktur in der grundlagennahen und translationalen
Spitzenforschung. Diese Struktur erlaubt dem NCT als Schnittstelle zwischen Forschung
und Klinik eine onkologische Patientenversorgung auf höchstem Niveau und gleichzeitig
eine deutlich effizientere Translation von neu entwickelten diagnostischen Methoden
oder therapeutischen Reagenzien und Verfahren in die zeitnahe klinische Anwendung.
Die Deutsche Gesellschaft für Senologie weist erstaunliche historische Gemeinsamkeiten
mit dem NCT auf. Neben der Gründung der Gesellschaft am Standort Heidelberg lag auch
hier die Idee und Überzeugung zugrunde, dass die Diagnostik und Behandlung von Brustkrebs
nur durch eine gelebte Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Klinikern verschiedener
Fachdisziplinen optimal sein kann. Aus diesem Grunde befindet sich die Deutsche Gesellschaft
für Senologie in guter historischer Tradition zum Konzept des NCT und kann für seine
Vorreiterrolle bei der Entwicklung neuer, innovativer Therapiekonzepte auf der Basis
eines gelebten interdisziplinären Dialogs ganz herzlich beglückwünscht werden.