Frauenheilkunde up2date 2011; 5(4): 261-268
DOI: 10.1055/s-0031-1271595
Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Diagnostik und Therapie des Lokalrezidivs

C. Mundhenke
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Publication Date:
23 August 2011 (online)

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Kernaussagen

Lokalrezidive des Mammakarzinoms treten in der ipsilateralen Brust auf als In-Brust-Rezidive bei vorangegangener brusterhaltender Primärtherapie oder als Thoraxwandrezidive nach vorangegangener Ablatio mammae. Des Weiteren sind Axiallarezidive sowie regionäre Rezidive mit supra- oder infraklavikulärer Lokalisation oder entlang der Mammaria-interna-Lymphknoten möglich. Während nach Mastektomie in etwa 4 % der Fälle mit Rezidiven zu rechnen ist, liegt die Rate nach BET mit ca. 10 % rund doppelt so hoch. Treten zusätzlich supraklavikuläre Lymphknotenmetastasen auf oder handelt es sich um multilokuläre Rezidive, verschlechtert sich das 5-Jahres-Überleben der betroffenen Patientinnen deutlich. Von prognostischer Relevanz sind die Art des Lokalrezidivs, die Dauer des rezidivfreien Überlebens sowie Parameter im primären Tumor, wie z. B. die Anzahl der befallenen Lymphknoten, das Grading oder der ER- oder PgR-Status. Eine zusätzliche Radiatio als Boost auf das Tumorbett senkt die Rate an Lokalrezidiven bei BET. Ein ipsilaterales Zweitkarzinom hat eine günstigere Prognose als ein echtes intramammäres Rezidiv. Um ein auftretendes Rezidiv nach Mammakarzinom möglichst frühzeitig zu erkennen, ist eine sorgfältige Nachsorge mit regelmäßiger Mammografie und Mammasonografie nach BET oder mit Sonografie der Thoraxwand nach Mastektomie empfohlen. Wichtig ist zudem die Selbstuntersuchung durch die Patientin. Therapeutisch kommen sowohl lokale als auch systemische Vorgehensweisen infrage; sie richten sich in Art und Umfang nach der Therapie des Primärtumors und nach den Eigenheiten des Rezidivs.