Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2011; 18(1): 3
DOI: 10.1055/s-0031-1272932
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Interdisziplinarität weiter stärken

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. Februar 2011 (online)

 
Inhaltsübersicht

    Die Steigerung der Anzahl auf 6 Ausgaben der FTR pro Jahr hat sich bewährt. Daher hat sich der Georg Thieme Verlag dazu entschlossen, unsere Zeitschrift auch im Jahr 2011 im 2-monatigen Abstand erscheinen zu lassen. Hierdurch wird zum einen natürlich die Möglichkeit erweitert, sich fachlich über die unterschiedlichsten Themen der Flug-, Tropen- und Reisemedizin zu informieren. Zum anderen bietet der geringere Abstand zwischen den Erscheinungsterminen den beteiligten Fachgesellschaften die Möglichkeit, ihre Mitglieder zeitnah und umfassend über die Entwicklungen in den Fachgesellschaften zu informieren und die Zeitschrift damit als Kommunikationsorgan zu nutzen.

    Darüber hinaus erhalten hierdurch jetzt auch die Mitglieder anderer Gesellschaften verstärkt die Möglichkeit zu erfahren, was in den anderen Fachgesellschaften abläuft und welche Themen dort bearbeitet werden. Dies erhöht die Transparenz und schafft insbesondere auch Möglichkeiten, Gemeinsamkeiten zu erkennen und Synergien zu schaffen. Das bedeutet dann selbstverständlich auch, in vielen Arbeitsbereichen vom Konkurrenzgedanken hin zur Zusammenarbeit zu finden. Für unser gemeinsames Interesse, insbesondere das noch junge Fachgebiet "Reisemedizin" voranzubringen, würde sich dies als sehr förderlich erweisen.

    Der Blick über den Tellerrand des eigenen Fachgebietes hinaus ist auch in dieser Ausgabe wieder in erfreulich ausgeprägtem Maße möglich: Es werden wieder Themen aus verschiedenen Bereichen der Flug-, Tropen- und Reisemedizin behandelt.

    Zwei tropenmedizinische Beiträge befassen sich mit 2 sehr unterschiedlichen, beim Menschen zu charakteristischen Erkrankungen führenden Viren, nämlich mit dem Chikungunya-Virus und dem Hantavirus. Im Artikel über das Chikungunya-Fieber gehen Dr. Sabine Jordan und PD Andreas Krüger, Hamburg, auf die komplexen Ursachen der zunehmenden Verbreitung dieser Erkrankung als "emerging disease" ein. Hier spielen die sich für die Überträgermücke verbessernden äußeren Voraussetzungen sowie auch die Fähigkeit zur genetischen Anpassung eine große Rolle. Für die Reisemedizin wird die Bedeutung dieser Infektion immer größer. Im Beitrag über die Hantaviren bringt Dr. Patrick L. Scheid, Koblenz, die unterschiedlichen Serotypen, die Erregerreservoire und die damit zusammenhängenden unterschiedlichen Erkrankungsformen miteinander in Verbindung. Auch bei dieser Erkrankung sind Klimaveränderungen und das Verhalten der Menschen an der Krankheitsentwicklung mit beteiligt.

    Ein ganz anderes medizinisches Gebiet wird im Artikel über den dritten Mann im Polizeihubschrauber beleuchtet, nämlich die Arbeitsmedizin. Hier analysiert Dr. Werner H. Wurster, Göppingen, zum einen die besondere Belastung des FLIR-Operators (FLIR: "forward-looking-infrared-camera") - desjenigen, der die Kamera bedient. Zum anderen zeigt er Testverfahren auf, die diese Belastung messen und Hinweise für die Tauglichkeit für diesen Arbeitsplatz geben.

    Der Artikel über die Beurteilung der Höhentauglichkeit von Personen mit koronarer Herzerkrankung greift ein berg- und reisemedizinisches Problem auf. Dies dürfte durch die immer größer werdende Anzahl von Personen mit koronarer Herzerkrankung in Hochgebirgsregionen eine zunehmende praktische Relevanz haben. Dr. Christoph Dehnert, Ulm, und Prof. Peter Bärtsch, Heidelberg, unterbreiten konkrete, nach Höhenstufen gestaffelte und von der individuellen gesundheitlichen Voraussetzung abhängige Vorschläge zur Beratung dieser Patienten. Diese können somit unmittelbar in unseren Praxisalltag einfließen. Ich wünsche Ihnen bei der Lektüre der ersten Ausgabe der FTR im Jahr 2011 viel Vergnügen.

    Dr. Ulrich Klinsing, Frankfurt a. M.

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