Berufszufriedenheit von Radiologen in Deutschland – aktueller Stand

Zusammenfassung

Ziel: Ziel dieser Studie war die Identifikation und Evaluation der beruflichen Zufriedenheit der Radiologen in Deutschland sowie möglicher Einflussfaktoren. Material und Methoden: Im Jahr 2008 wurde über den E-Mail-Verteiler der Deutschen Röntgengesellschaft zweimalig ein Anschreiben an alle ärztlichen Mitglieder versandt, das zu der Teilnahme an einer Online-Befragung einlud. 1200 Fragebogen wurden beantwortet (Rücklaufquote 21 %), die nachfolgend statistisch aufbereitet und ausgewertet wurden. Ergebnisse: Die Radiologen erklärten sich selbst aktuell in 81,7 % als „sehr zufrieden” oder „eher zufrieden”; dies war weitgehend unabhängig von Alter, Geschlecht, Berufsstatus, Gehalt oder familiärem Status. Die Zufriedenheit nahm in den letzten 5 Jahren bei 37,5 % zu, jedoch auch bei 24,8 % ab. 72 % der Befragten gaben an, dass sie die Fachrichtung Radiologie nicht noch einmal wählen würden. Hauptgrund war die Arbeitsbelastung, die von 65,6 % der Befragten als aktuell „wesentlich zu hoch” oder „eher zu hoch” eingeschätzt wurde. Über 70 % der Befragten gab an, dass die Arbeitsbelastung in den letzten 5 Jahren „stark” oder „eher zugenommen” hat. Weitere, am häufigsten genannte Gründe gegen eine erneute Wahl des Berufsfelds Radiologie waren „schlechte Arbeitszeiten”, „unbefriedigende Karrierenperspektiven” und eine „hohe Verschuldung in der Praxis”. Schlussfolgerung: Die berufliche Zufriedenheit unter den Radiologen befindet sich nach eigener Einschätzung aktuell auf einem sehr hohen Niveau und steht im Widerspruch zur allseits empfundenen zu hohen Arbeitsbelastung. Diese wird als in den letzten Jahren steigend empfunden und ist der dominante Faktor gegen eine erneute Berufswahl zum Radiologen. Diese Daten müssen vor dem Hintergrund von ärztlichen Nachwuchsproblemen in Deutschland weiter evaluiert werden, um dem Trend der Abwanderung ins Ausland entgegenzuwirken.

Abstract

Purpose: The aim of this study was to identify and evaluate the work-related satisfaction of radiologists and its influencing factors in Germany. Materials and Methods: For this purpose an invitational letter for an online opinion survey was sent to all member physicians of the Deutsche Roentgengesellschaft in 2008. 1200 questionnaires were completed (response rate 21 %) and evaluated statistically. Results: 81.7 % of radiologists declared themselves as being ”very” or ”rather satisfied”. The level of satisfaction was largely independent of age, gender, status, salary or family status. It increased over the last 5 years for 37.5 % of participants and decreased for 24.8 %. Nevertheless, 72 % of respondents indicated that they would not choose to specialize in radiology again. The main reason given was the workload. 65.6 % deemed it to be ”considerably” or ”rather too high”. Concomitantly, more than 70 % of respondents indicated that the workload had increased ”a lot” or ”rather”. Further reasons for not wanting to select the radiological profession again were ”unfavorable working hours” and ”unsatisfactory career perspectives”. Conclusion: The job satisfaction of radiologists in Germany is generally very high in spite of the perception of an extensive and frequently increasing workload. The high workload was the dominant factor against a renewed selection of the field of radiology. These data have to be interpreted in light of the current lack of residents and trained radiologists in Germany to counteract the trend toward emigration.

Key words

health policy and practice - radiologists - job satisfaction - work load

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