Handchir Mikrochir Plast Chir 2011; 43(2): 102-104
DOI: 10.1055/s-0031-1273736
Der interessante Fall

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Doppelter faszikulärer Nerventransfer zur Behandlung einer isolierten Läsion des proximalen Nervus musculocutaneus

Double Fascicular Nerve Transfer for Isolated Proximal Musculocutaneous Nerve LesionU. Hug1 , F. J. Jung1 , M. Guggenheim1 , P. Giovanoli1
  • 1Universitätsspital Zürich, Klinik für Plastische Chirurgie und Handchirurgie, Zürich, Schweiz
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Publication History

eingereicht 3.6.2010

akzeptiert 16.2.2011

Publication Date:
20 April 2011 (online)

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Einleitung

Isolierte Läsionen des N. musculocutaneus sind selten. In der Literatur finden sich 2 größere Serien ([Osborne et al., 2000] sowie [Sander et al., 1997]) und etwa 25 Fallberichte zu dieser Entität. Bei klinisch relevanter Schädigung und ausbleiben einer spontanen Heilung ist die chirurgische Revision innerhalb von 3 bis 6 Monaten indiziert. In Abhängigkeit der Läsion kommen die Neurolyse oder die Nervenrekonstruktion mittels Primärnaht oder mittels autologer Transplantate zur Anwendung. Bei Läsionen des N. musculocutaneus im Rahmen einer Plexus brachialis-Schädigung ist zudem die Neurotisation mit extraplexuellen Elementen wie zum Beispiel thorakale oder pectorale Nerven beschrieben. Wir stellen unseres Wissens erstmals einen Fall einer isolierten N. musculocutaneus-Schädigung vor, welcher durch einen ebenfalls aus der Chirurgie des Plexus brachialis bekannten, 2-fachen Nerventransfer mit Anteilen aus dem N. medianus und dem N. ulnaris behandelt wurde.