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DOI: 10.1055/s-0031-1274168
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Tempi passati
Publication History
Publication Date:
19 February 2011 (online)
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2011 ist für unseren Verlag und die Zeitschrift ein kleines privates Jubiläumsjahr: Die Thieme Verlagsgruppe wird 125 Jahre und die ZWR – Das deutsche Zahnärzteblatt wird 120 Jahre alt. Dass wir alle darauf mächtig stolz sind, ist verständlich und es lohnt sich an dieser Stelle ein Blick zurück. Für den Verlag bin ich dazu nicht berufen, aber natürlich für „meine“ ZWR.
Die „ZR – Zahnärztliche Rundschau“ ist 1891 von dem Zahnarzt R. Rummel in Bunzlau/Schlesien gegründet worden. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch kein Studium der Zahnheilkunde, es gab keinen eigenen Berufsstand. Ende 1891 wurde die Zeitschrift von dem Zahnarzt Max Bejach in Berlin übernommen und als Organ für die gemeinsamen Interessen aller Zahnärzte weitergeführt. Die Zeitschrift erschien wöchentlich und kostete im Quartal 60 Pfennig. Nach dem Tod des Verlegers Ernst-Günther Bejach 1967 wurde die Zeitschrift mit dem Verlag Berlinische Verlagsanstalt vom Dr. Alfred Hüthig Verlag in Heidelberg übernommen. Die hauseigene Zeitschrift „Zahnärztliche Welt/Reform“ wurde mit der „ZR“ zusammengelegt und es entstand die „ZWR“ (Zahnärztliche Welt und Rundschau). Der Zusatz „Das deutsche Zahnärzteblatt“ entstand erst sehr viel später. Nach dem Tod des Seniorchefs Dr. Alfred Hüthig übernahm die Thieme Verlagsgruppe in Stuttgart Mitte 1999 das gesamte medizinische und zahnmedizinische Programm des Hüthig Verlags. Erst 2002 war die Umfirmierung abgeschlossen, sodass die ZWR ab diesem Zeitpunkt das renommierte blau-weiße „Kleid“ der Thieme Verlagsgruppe anziehen durfte.
Soweit die „harten“ Fakten“. Doch die ZWR hat nicht nur die Zahnheilkunde durch das Jahrhundert begleitet, sie erzählt auch eine Familiengeschichte. 1958 übernahm mein Vater Dr. Helmut Gins die Chefredaktion der ZR. Während meines Studiums durfte ich schon mal den einen oder anderen Kongress besuchen und erste journalistische Erfahrungen sammeln. 1983 erkrankte mein Vater schwer und der Hüthig Verlag übergab mir kommissarisch die Redaktion in Berlin. Das war für mich als dentales Greenhorn erst einmal eine ziemliche Herausforderung, doch leitete Dr. Karlheinz Kimmel zu diesem Zeitpunkt die Redaktion in Heidelberg, sodass die Arbeit der ZWR erfolgreich weitergeführt werden konnte.
Der aufmerksame Leser hat inzwischen sicher schnell addiert, dass seit über 50 Jahren die ZWR nun von meiner Familie betreut wird. Darauf bin ich mehr als stolz. Meinem Vater und mir war und ist es immer ein Anliegen gewesen, „unseren“ Lesern die Zahnheilkunde in all ihren Facetten praxisnah und wissenschaftlich fundiert nah zu bringen. Ich wünsche mir, dass ich diesem Anspruch auch weiterhin gerecht werden kann.
Doch was wäre die ZWR ohne SIE?! Anlässlich dieses Jubiläums möchte ich mich bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ganz herzlich bedanken. Ohne Ihre Verbundenheit und Treue zur ZWR – Das deutsche Zahnärzteblatt könnten wir in diesem Jahr keinen so großartigen Geburtstag feiern.
Ihre