Rofo 2011; 183(5): 417
DOI: 10.1055/s-0031-1274654
Brennpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Nach Schlaganfall – Vorgehen bei Verdacht auf Carotisstenose

Further Information

Publication History

Publication Date:
29 April 2011 (online)

 

Einer transient ischämischen Attacke (TIA) oder einem Schlaganfall kann eine Carotisstenose als mögliche Ursache zugrunde liegen. Um weitere Ereignisse dieser Art zu vermeiden, sollte eine solche Stenose ausgeschlossen bzw. behandelt werden. Welche nicht invasive bildgebende Diagnostik dabei die beste Aussagekraft hat und welches Vorgehen am kosteneffektivsten ist, wollten Tholen et al. wissen.

Radiology 2010; 256: 585–597

Ihren Berechnungen legten die Autoren ein Kollektiv von 194 Männern und 139 Frauen mit TIA oder Schlaganfall zugrunde, deren Daten sie prospektiv erfassten. 19 männliche und 3 weibliche Patienten wiesen eine schwere Carotisstenose von 70 bis 99% auf, 4 Männer und 2 Frauen eine Stenose von 50 bis 69%.

Alle Patienten durchliefen sowohl eine Duplexultraschall-Untersuchung als auch eine Multidetektor-CT-Angiografie. Ergaben diese Untersuchungen eine Stenose der A. carotis von 50% und mehr, wurde eine digitale Subtraktionsangiografie (DSA) angeschlossen. Gab es für eine solche Stenose in keiner der beiden erstgenannten Untersuchungen einen Anhaltspunkt oder war die Stenose in beiden Untersuchungen übereinstimmend größer als 80%, verzichteten die Untersucher auf die DSA. Zusätzlich berücksichtigten die Autoren die diagnostische Genauigkeit von Duplexultraschall und kontrastverstärkter MRT nach einer Metaanalyse von 41 Studien, die nicht invasive und invasive Bildgebung verglichen.