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DOI: 10.1055/s-0031-1274682
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Facettengelenke – Subchondrale Knochendicke erstmals mit MRT untersucht
Publication History
Publication Date:
26 May 2011 (online)
Eine Osteoarthritis der Facettengelenke der Wirbelsäule wird als potenzielle Ursache tiefer Rückenschmerzen betrachtet. Es ist allerdings bisher nur wenig über degenerative Veränderungen dieser Gelenke bekannt. Duan et al. untersuchten sie nun näher mittels MRT.
Osteoarthritis Cartilage 2011; 19: 96–102
An der Studie beteiligten sich 81 freiwillige Probanden (40 Männer und 41 Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 37,6 Jahren. 24 Personen mit Rückenschmerzen wurden als symptomatisch eingestuft, die restlichen 57 als asymptomatisch. Alle Teilnehmer unterzogen sich einem MRT der Lendenwirbelsäule von L1–L2 bis L5–S1 mit einem 1,5-T-Gerät. Insgesamt untersuchten die Autoren auf diese Weise 1620 Facettengelenke, bei denen sie für jedes Gelenk bei ca. 100 Punkten die Dicke des subchondralen Knochens bestimmten und daraus einen Durchschnittswert ermittelten. Um die MRT-Messungen zu validieren, führten die Autoren dieselben Untersuchungen an 12 Leichenwirbelsäulen (Durchschnittsalter: 77,6 Jahre) durch und ergänzten sie in diesen Fällen noch durch ein Mikro-CT.
In der Validierungskohorte zeigte sich eine durchschnittliche subchondrale Knochendichte von 1,92 mm (MRT) bzw. 1,86 mm (Mikro-CT). Für die 81 freiwilligen Probanden ergab die ANCOVA-Analyse statistisch signifikante Interaktionen zwischen Geschlecht, Symptomen, Lokalisation der Facettengelenke (oberes bzw. unteres Gelenk), Wirbelsäulenetage und Alter. All diese Parameter beeinflussten die subchondrale Knochendicke. Insgesamt lag die mittlere subchondrale Knochendicke bei 1,56 mm. Sie zeigte bei Probanden ohne Rückenschmerzen eine signifikante Zunahme, je tiefer im Verlauf der Wirbelsäule die Facettengelenke lagen. Bei asymptomatischen Frauen war die Knochendicke signifikant geringer als bei asymptomatischen Männern. Die mittlere subchondrale Knochendicke der oberen Facette war zudem sowohl bei symptomatischen als auch bei asymptomatischen Teilnehmern größer als die der unteren Facette, was für Frauen und Männer gleichermaßen galt.
Fazit
Dies ist die 1. Studie, die mittels MRT-Messungen quantitativ die subchondrale Knochendicke von Facettengelenken der Wirbelsäule zeigt. Die Knochendicke war größer bei asymptomatischen Männern und nahm von oben nach unten zu. Zudem war sowohl bei symptomatischen als auch bei asymptomatischen Probanden in allen Fällen die subchondrale Knochendicke der oberen Facette größer als die der unteren, unabhängig von Geschlecht, Alter oder Wirbelsäulenetage, so die Autoren.
Dr. Johannes Weiß, Bad Kissingen