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DOI: 10.1055/s-0031-1274738
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Schultergelenk – SLAP-Läsionen mit MDCT gut zu identifizieren
Publication History
Publication Date:
24 January 2012 (online)
Seit Einführung der Abkürzung SLAP für anteroposteriore Läsionen des superioren Labrums im Jahr 1990 haben diese zunehmend Interesse gefunden. Unklar ist bisher, ob eine CT- oder eine MRT-Arthrografie für die Diagnose besser geeignet sind. Y. J. Kim et al. evaluierten das CT.
Radiology 2011; 260: 207–215
Für die Studie sichteten die Autoren Schultergelenksaufnahmen von Patienten, die sich zwischen August 2005 und August 2007 aus unterschiedlichen Gründen nicht einer MRT-, sondern einer CT-Arthrografie mit einem Multidetektor-CT (MDCT) unterzogen hatten. Ausgeschlossen waren unter anderem Patienten mit vorausgegangenen chirurgischen Eingriffen am Schultergelenk. Insgesamt gingen die Aufnahmen von 161 Patienten im Durchschnittsalter von 40,8 Jahren in die Analyse ein, davon 121 Männer. Zwei der Autoren begutachteten die Bilder im Hinblick auf SLAP-Läsionen der Typen I bis X, im Anschluss wurden für die Ergebnisse Sensitivität, Spezifität und Genauigkeit berechnet. Als Vergleichsstandard diente eine Arthroskopie, der sich alle Patienten durchschnittlich 22 Tage nach der MDCT-Arthrografie unterzogen hatten.
In der Arthroskopie fanden sich insgesamt 94 SLAP-Läsionen, wobei der Typ 2 mit 58 Fällen (61,7%) am häufigsten war. Schloss man den Typ I aus, blieben 88 Läsionen übrig. Abgesehen von Typ I und II waren dies jeweils 1 mit Typ III, IV, VI und IX, 16 mit Typ V, 5 mit Typ VII, 3 mit Typ VIII, 1 mit Typ V und VI sowie 1 mit Typ V und VII.
Für SLAP-Läsionen mit Ausnahme des Typs I betrugen in der MDCT-Arthrografie die Sensitivität, Spezifität und Genauigkeit für den 1. Untersucher 94,3, 76,7 und 86,3%, für den 2. Untersucher 97,7, 72,6 und 86,3%. Dabei zeigte sich zwischen beiden Untersuchern eine gute Übereinstimmung mit einem κ von 0,87. Bezüglich der Klassifikation aller SLAP-Läsionen zusammen betrug die diagnostische Genauigkeit für den 1. Untersucher 68,2% und für den 2. Untersucher 68,1%, wobei die Werte für die unterschiedlichen Typen schwankten. Die Übereinstimmung zwischen beiden Untersuchern war gut (κ = 0,72).
Fazit
Laut den Autoren zeigte eine MDCT-Arthrografie für die Diagnose von SLAP-Läsionen des Schultergelenks trotz Limitationen in der spezifischen Klassifikation eine hohe Genauigkeit.
Dr. Johannes Weiß, Bad Kissingen