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DOI: 10.1055/s-0031-1274775
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Lungenkrebsdiagnose – Genauigkeit der Niedrigdosis-CT in der Detektion von Lungenknoten
Publication History
Publication Date:
17 February 2012 (online)
Trotz zunehmender räumlicher und Kontrastauflösung können noduläre Läsionen bei CT-Untersuchungen übersehen werden. Die Sensitivität der CT-Bildgebung hängt dabei primär von den Eigenschaften der Knoten, wie Größe und Dichte, ab, aber auch von der Einstellung des Röntgenstrom-Zeit-Produkts oder der Strahlenschwächung. Christe et al. verglichen die Effekte dieser Faktoren auf die Sensitivität und quantifizierten den Einfluss der CT-Dosis auf festgestellte Lungenknoten.
AJR Am J Roentgenol 2011; 197: 623–630
Laut den Ergebnissen der Studie können Lungenknoten auch mit einer Niedrig-Dosis-CT nachgewiesen werden (Bild: Thieme Verlagsgruppe, Oliver Knieps).
Von 50 konsekutiven Patienten sind die Rohdaten der CT-Aufnahmen ausgewertet worden und bei 41 von ihnen fanden sich pulmonale Knoten. Alle Aufnahmen wurden in einem 64-Zeilen-Scanner und mit 300 mAs erstellt. Anhand der Bildrekonstruktion sind 6 weitere Einstellungen des Röntgenstrom-Zeit-Produkts simuliert und bewertet worden: 100, 40, 30, 20, 10 und 5 mAs. Drei Radiologen werteten die CT-Aufnahmen aus, wobei die Fälle randomisiert präsentiert wurden.
Die insgesamt festgestellten 125 pulmonalen Knoten hatten einen mittleren Durchmesser von 3,1 mm, ein mittleres Volumen von 58,1 mm3 und eine durchschnittliche Strahlenschwächung von –300,4 HU. Von den Läsionen waren 39% < 3 mm und 53% milchglasartig (< –300 HU). Verglichen mit der Standardeinstellung von 300 mAs ergaben sich bei 100, 40, 30, 20 und 10 mAs keine signifikant unterschiedlichen Sensitivitäten. Bei 5 mAs reduzierte sich die Sensitivität nur bei 1 Untersucher signifikant von 82% auf 77% (p = 0,0035). Die Untersucher 1, 2 und 3 erreichten bei 300 mAs Spezifitäten von 96, 89 und 92%, die bei niedrigeren CT-Dosen gleich blieben. Insgesamt ist die Sensitivität für alle 125 Lungenknoten nicht durch Röntgenstrom-Zeit-Produkte beeinflusst worden.
Am stärksten wird die Sensitivität durch eine Strahlenschwächung von < –300 HU und einer Größe der Lungenknoten von < 3 mm beeinflusst. Entsprechend der logistischen Regression war die Knotendichte der deutlichste Vorhersagewert der Sensitivität (p < 0,0001 für alle 3 Untersucher). Danach folgen die Größe sowie das Röntgenstrom-Zeit-Produkt. Zwischen 5 und 300 mAs lag der durchschnittliche Messfehler für das Volumen der Lungenknoten bei 2,2% und war damit wesentlich niedriger als der mittlere Messfehler für das Volumen zwischen den Untersuchern von 38%.
Fazit
In dieser Studie stellte ein Röntgenstrom-Zeit-Produkt von 10 mAs den Grenzwert für die diagnostische Bildqualität dar. Ein Niedrigdosis-CT-Protokoll mit 10 mAs zum Monitoring pulmonaler Knoten hat sich als durchführbar erwiesen.
Matthias Manych, Berlin (Medizinjournalist)