Rofo 2012; 184(3): 199-200
DOI: 10.1055/s-0031-1274777
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Osteoporose – Begleitfrakturen des Processus spinosus

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Publication Date:
17 February 2012 (online)

 

Osteoporotische Kompressionsfrakturen sind der häufigste Grund für Wirbelkörperfrakturen im Alter. Dabei können begleitende Ermüdungsbrüche an anderen Stellen der Wirbelsäule auftreten. Bislang lagen keine Untersuchungen zur Inzidenz und Lokalisation koinzidenter Verletzungen der Dornfortsätze vor.

Br J Radiol 2011; 84: 1046–1049

Seo et al. analysierten retrospektiv spinale MRT oder CT von 398 Frauen mit thorakolumbalen Wirbelkörperfrakturen. Alle wiesen osteoporotische Veränderungen auf. Patientinnen mit Traumen, Infektionen oder malignen Erkrankungen waren ausgeschlossen. Die Frauen waren 50 bis 89 Jahre alt und wurden in 4 Alterskategorien eingeteilt (50–59, 60–69, 70–79 und 80–89 Jahre). Die Diagnose wurde bei 275 Patientinnen mit der MRT, bei 5 mit der CT und in 118 Fällen mit beiden Methoden erhoben.

14 Frauen hatten zusätzlich zur Wirbelkörperfraktur einen Bruch am Processus spinosus (3,5%). Sieben Patientinnen der 60- bis 69-Jährigen und 5 der 70-bis 79-Jährigen waren betroffen. Die Diagnostik erfolgte in jeweils 2 Fällen mit der MRT oder CT und bei 10 Frauen mit beidem. In 8 Fällen lagen multiple Kompressionsfrakturen der Wirbelkörper vor. Sowohl bei isolierten als auch multiplen Brüchen kamen die Dornfortsatzfrakturen immer 1 Niveau über dem obersten betroffenen Wirbelkörper vor. Von Th9 bis Th12 ergab sich keine besondere Häufung für die Kombination von Wirbelkörper- und Dornfortsatzfraktur. In allen Fällen verlief die Bruchrichtung senkrecht zur Längsachse des Processus spinosus.

Die Autoren erklären sich die Koinzidenz durch einen vermehrten muskulären Stress in Folge der durch die Osteoporose reduzierten Wirbelkörperhöhe. Eine weiterer Faktor sei der verminderte elastische Widerstand des Processus spinosus. Flexionsmomente und Scherkräfte begünstigten bei ostoporotischen Kompressionsfrakturen der Wirbelkörper das begleitende Auftreten der Dornfortsatzverletzung. Gerade in der MRT könne eine frühzeitige Diagnose schwierig sein. Unspezifische Veränderungen erschwerten hier oftmals die differenzierte Abgrenzung von ödematösen Veränderungen.

Fazit

Bei thorakolumbalen Wirbelkörperfrakturen im Rahmen einer Osteoporose hatten 3,5% der Patientinnen gleichzeitig Brüche der Dornfortsätze. Diese traten grundsätzlich am darüberliegenden Processus spinosus und mit typischer Bruchrichtung auf.

Dr. Susanne Krome, Melle