Bei der Holzverbrennung in Kachelöfen und Kaminen entstehen Feinstäube, die wie Dieselabgase tief in die Lungen eindringen, berichten Forscher der Universität Kopenhagen/Dänemark in der Fachzeitschrift Chemical Research in Toxicology (Danielsen et al. Chem Res Toxicol 2011; DOI: 10.1021/tx100407m).
Obwohl weltweit Millionen Menschen mit Holz heizen, weiß man bisher wenig über die Auswirkungen von Holzrauchpartikeln auf die Gesundheit. Die dänischen Forscher um Steffen Loft verglichen Winterluft aus einem kleinen Dorf, das vorwiegend mit Holzöfen beheizt wird, mit jener aus einem nahen Waldstück und mit der aus einem Kaminofen. Die Größe der Rauchpartikel im Dorf und vom Holzbrand lag unter dem Grenzwert, der nötig ist, um die Lunge vor einem Einatmen zu schützen. In ihrer näheren Analyse fanden die Forscher in den Holzfeuerpartikeln eine hohe Zahl polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAKs), die als potenziell krebserregend gelten. Zudem konnten sie DNA-Schäden und Entzündungen beobachten, als sie die Feinstaubpartikel auf kultivierte menschliche Lungenzellen gaben.
Vollständige Verbrennung wichtig
Je unvollständiger naturbelassenes Holz verbrennt, desto höher die biologische Reaktivität, zu diesem Schluss kam eine Schweizer Studie bereits 2007. Während die Wirkung des Feinstaubs aus typischen holzbeheizten Kaminen mit Dieselruß vergleichbar sei, ist die biologische Reaktivität bei besonders unvollständiger Verbrennung und schlechtem Betrieb sogar 100-mal höher als bei anorganischem Holzstaub.
Das deutsche Bundesumweltministerium stellt auf Grundlage dieser Erkenntnisse Feinstaub aus Holzfeuerungen auf eine Stufe mit typisch städtischem Feinstaub, was seine Relevanz für die Gesundheit betrifft. Seit März 2010 gibt es darüber hinaus neue Grenzwerte für Feinstaubausstoß aus Öfen und Kaminen, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen.
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