Der Klinikarzt 2011; 40(04): 212
DOI: 10.1055/s-0031-1279934
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Sekundärprophylaxe kardiovaskulärer Ereignisse – Neue Wirkstoffe in klinischen Prüfungen

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Publikationsdatum:
16. Mai 2011 (online)

 
 

Trotz der positiven Effekte einer Statin-Therapie auf die Prävalenz kardiovaskulärer Folgeereignisse bleibt ein beträchtliches Restrisiko bestehen. Neue potenzielle Therapieoptionen sollen in der Sekundärprävention über eine Erhöhung des High Density Lipoproteins (HDL) und über eine Modulation des Stoffwechsels bei Patienten mit Typ-2-Diabetes dieses Risiko reduzieren.

Senkung des HbA1c-Werts und Veränderungen des Lipidprofils

Dazu gehört der PPAR-Agonist Aleglitazar, der an die intrazellulären Transkriptionsfaktoren PPAR-α und PPAR-Ɣ bindet, sagte Prof. Andreas Pfützner, Mainz. PPARs (Peroxisom-Proliferator-aktivierte Rezeptoren) regulieren eine Vielzahl von Genen im Zellstoffwechsel. In der kontrollierten Phase-II-Studie SYNCHRONY an 332 Patienten mit Diabetes Typ 2 konnte unter einer Therapie mit Aleglitazar 150 µg nach 16 Wochen der HbA1c-Wert gegenüber Placebo um durchschnittlich 0,85 % gesenkt werden.

Die sekundären Endpunkte der Studie wurden ebenfalls erreicht. Mit der Dosis von 150 µg Aleglitazar wurden nach 16 Wochen folgende placebo-adjustierten Veränderungen des Lipidprofils beobachtet: das HDL-Cholesterin stieg um 20,7 %, das LDL-Cholesterin nahm um 15,5 % und die Triglyzeride um 43,4 % ab. Derzeit prüft eine Phase-III-Endpunktstudie, ob Aleglitazar 150 µg die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität bei Typ-2-Diabetikern nach einem akuten Koronarsyndrom (ACS) senken kann. Erste Ergebnisse werden für 2014 erwartet.


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Erhöhung des HDL-Cholesterins

Ein weiterer therapeutischer Ansatzpunkt ist die Erhöhung des HDL-Cholesterins durch eine Hemmung des Cholesterinester-Transferproteins (CETP). Wie Prof. Ulrichs Laufs, Homburg, sagte, konnte der CETP-Inhibitor Dalcetrapid in Phase-II-Studien den HDL-Cholesterin-Spiegel um etwa 30 % anheben. Über eine selektive Inhibition der CETP-Aktivität unterbindet Dalcetrapid in Experimenten den unerwünschten Cholesterintransport von HDL auf proatherogene LDL und VLDL.


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Zunahme von Apolipoprotein A1

Die CETP-Hemmung führt außerdem zu einer Zunahme der Konzentration von Apolipoprotein A1. In den HDL-Partikeln dient Apo-A1 als Akzeptormolekül für das Cholesterin, das aus den Schaumzellen der atherosklerotischen Plaques heraustransportiert wird.

Der Wirkstoff wird zurzeit in einer Phase-III-Studie mit über 15 600 Patienten untersucht. Erste Ergebnisse werden noch für dieses Jahr erwartet.

Dr. Ralph Hausmann, Frankfurt/Main

Quelle: Presse-Workshop: "Kardiovaskuläres Risikomanagement: Innovative Therapieoption in der Sekundärprävention", am 3. März 2011 in Frankfurt/Main. Veranstalter: Roche Pharma AG


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