Editorial

… klemmt ein Namensschild vom letzten Kongress.

Geht Ihnen das auch so: ich kann mich manchmal einfach nicht von diesen kleinen bunten Papperln trennen.

Vermutlich, weil einen diese kleinen Souvenirs wie eine Urlaubspostkarte an viele lehrreiche, aber auch unterhaltsame Stunden erinnern. Freunde getroffen, neue Kollegen kennengelernt, das eine oder andere AHA-Erlebnis, Geselligkeit und gutes Essen – daran erinnert man sich immer wieder gern. Telefonnummern und E-Mail-Adressen auf die Rückseite gekritzelt. Einmal hat mich ein begabter Kollege sogar während einer langweiligen Festrede auf so einem Stück Pappe porträtiert – na ja, eher karikiert!

Deswegen habe ich auch so meine Probleme damit, diese „Merkzettel“ einfach so zu entsorgen. Aber wie sollte man sie aufbewahren?

Sie in ein Album einzukleben oder alphabetisch abzuheften, dazu bin ich nicht pedantisch genug. Früher gingen sie als Teilnahmebeleg für das Finanzamt mit den Spesenquittungen in die Buchhaltung, dann habe ich sie eine Zeitlang für die Dokumentation der Weiterbildung gesammelt. Seit heutzutage auf jeder vernünftigen Fortbildungsveranstaltung formvollendete ATF-Bescheinigungen ausgestellt werden, scheinen die kleinen Tierarzt-Pickerl einfach keine artgerechte Verwahrung mehr zu brauchen …

Also stecke ich sie mir oft hinter den Spiegel oder lasse sie auffällig lange auf einem meiner zahlreichen Schreibtische rumliegen und erfreue mich auf diese Weise lange an ihnen. Später landen sie dann meistens irgendwann als Lesezeichen in einem Fachbuch und erfüllen genau dort ihren eigentlichen Zweck: sie erinnern mich dran!

Apropos erinnern: ich bin so vergesslich und kann mir neue Namen schlecht merken. DAFÜR sind diese Schildchen ja ursprünglich gemacht, deswegen tragen Sie bitte alle immer Ihre Namensschilder DEUTLICH SICHTBAR und LESBAR vor der Brust oder am Revers!

Wir sehen uns auf dem nächsten Kongress – mit Schildchen!

IhrStefan Gabriel