Diabetes aktuell 2011; 9(03): 142
DOI: 10.1055/s-0031-1280703
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Arterielle Hypertonie – Synergien bei der Blutdrucksenkung nutzen

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Publication Date:
30 May 2011 (online)

 
 

Bei der Mehrzahl der Hypertoniker lässt sich mit einer Monotherapie der Blutdruck-Zielwert nicht erreichen. Sind jedoch 2 oder gar mehr Antihypertensiva erforderlich ist es ratsam, Wirkstoffkombinationen mit synergistischen Wirkeffekten zu verordnen.

Als mögliche Option stellte Professor Dr. Thomas Unger, Berlin, die Kombination der beiden Wirkstoffe Telmisartan und Amlodipin (Twynsta®) vor. Die beiden Antihypertensiva sind stoffwechselneutral und haben die längste Plasmahalbwertszeit in der jeweiligen Substanzklasse, sodass eine umfassende Schutzwirkung bei nur einmal täglicher Einnahme gewährleistet ist.

Fixkombination pharmakologisch sinnvoll

Die Fixkombination ist laut Unger aus pharmakologischer Sicht sinnvoll, da die beiden Substanzen komplementäre Wirkmechanismen besitzen. So bewirkt Amlodipin vor allem eine Arteriodilatation und reduziert eine koronare Ischämie, während beim Telmisartan die RAS-Blockade im Vordergrund steht. Für den AT2-Blocker wurde außerdem in der ONTARGET-Studie eine blutdruckunabhängige kardiovaskuläre Protektion bei Risikopatienten, zu denen per se auch Typ-2-Diabetiker zählen, dokumentiert. Das war laut Unger die Rationale dafür, dass Telmisartan als einziger AT2-Antagonist auch zur kardiovaskulären Protektion bei Risikopatienten zugelassen wurde.


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Günstig für Compliance

Das Verabreichen der beiden bewährten Antihypertensiva als Fixkombination dürfte nach Angaben des Berliner Pharmakologen ein deutliches Plus im Hinblick auf die bei Hypertonikern sonst oft problematische Compliance bieten. Denn es ist gut bekannt, dass mit jeder weiteren Tablette, die die Patienten einnehmen müssen, die Therapietreue abnimmt.


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Ausgeprägte Blutdrucksenkung

Die synergistischen Wirkungen von Telmisartan und Amlodipin schlagen sich in einer sehr ausgeprägten Blutdrucksenkung nieder: Das hat eine randomisierte Doppelblindstudie bei 858 Patienten mit schwerer Hypertonie belegt. Unter der Fixkombination war dabei sogar eine Reduktion des systolischen Blutdrucks um bis zu 50 mmHg zu beobachten.

Für die Fixkombination spricht nach Unger aber nicht nur die außerordentlich gute Blutdrucksenkung. Gleichzeitig wird die Verträglichkeit der Medikation optimiert, wobei insbesondere durch Telmisartan die unter Amlodipin sonst häufig auftretende Ödembildung abgemildert wird.

Christine Vetter, Köln

Quelle: Media Dinner "Aktuelle Hypertonietherapie" anlässlich des 117. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin am 2. Mai 2011 in Wiesbaden. Veranstalter: Boehringer Ingelheim


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