Rofo 2012; 184(3): 256-257
DOI: 10.1055/s-0031-1281991
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Fehldiagnose eines soliden-pseudopapillären Pankreastumors

A. Krasny
1   Universität Essen
,
S. Pietsch
2   Elisabeth-Krankenhaus Essen
,
T. Lauenstein
1   Universität Essen
› Author Affiliations
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Publication History

19 August 2011

15 November 2011

Publication Date:
16 December 2011 (online)

Einleitung

Bei einem soliden pseudopapillären Tumor (SPT) handelt es sich um eine seltene benigne bis semimaligne Raumforderung des Pankreas, die lediglich 1 – 3 % aller Pankreasneoplasien ausmacht und nahezu nur bei jungen Frauen (1:10 – 1:20) zumeist in der 3. Lebensdekade (Erkrankungalter ø 26,9) auftritt (Papavramidis T et al. J Am Coll Surg 2005; 200: 965 – 972; Yao X et al. Pancreas 2010; 39: 486 – 491 und Buerke B et al. Fortschr Röntgenstr 2010; 182: 852 – 860). Einzelne Fälle sind auch bei jüngeren Patienten beschrieben (Lange S et al. Fortschr Röntgenstr 2002; 174: 286 – 290). Eine Lokalisationspräferenz innerhalb des Pankreas ist nicht vorhanden und ein extrapankreatischer Befall ist extrem selten. In malignen Verläufen sind Metastasen ebenfalls selten. Sie werden lediglich in 15 % der Fälle beobachtet, meist in der Leber und im Peritoneum, kaum in Lymphknoten.

Synonym wird dieser Tumor seit 1959 nach der Erstbeschreiberin auch als Frantz-Tumor bezeichnet. Weitere Synonyme sind papillär-zystischer oder solid-zystischer Tumor sowie solide und papillär-epitheliale Neoplasie. Im Folgenden berichten wir über einen initial als SPT des Pankreas gewerteten Tumor.