Pneumologie 2011; 65(07): 393-397
DOI: 10.1055/s-0031-1283099
Pneumo-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

52. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V.

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Publication Date:
05 July 2011 (online)

 
 

Anlässlich des diesjährigen DGP-Kongresses, der vom 7.–10. April 2011 in Dresden stattfand, geben die 15 wissenschaftlichen Sektionen in dieser und der vorherigen Ausgabe der "Pneumologie" einen aktuellen Überblick über zurückliegende Aktivitäten, personelle und inhaltliche Neuerungen sowie einen Ausblick auf kommende Termine und Schwerpunkte der jeweiligen Fachbereiche.

Sektion 5

Intensiv- und Beatmungsmedizin

Die stetig steigenden Mitgliederzahlen der Sektion 5 unterstreichen die zunehmende Bedeutung der Intensiv- und Beatmungsmedizin für die Pneumologie. Auch die gut besuchten, zahlreichen Veranstaltungen der Sektion auf dem diesjährigen DGP-Kongress in Dresden demonstrieren wachsendes Interesse an diesem Fachgebiet. Dies wird durch das innovative Konzept einer interprofessionellen Vernetzung mit der Sektion 15 (Medizinische Assistenzberufe) und der AG Atmungstherapeuten noch befördert.

Die Herbsttagung der Sektion 5 findet mittlerweile schon traditionell zusammen mit der Sektion 15 statt. Die Gastgeber der 4. Herbsttagung, Stefan Kluge, Universitätsklinikum Eppendorf, und Bernd Schucher, Krankenhaus Großhansdorf, hatten die beide Sektionen Anfang November 2010 nach Hamburg eingeladen.

Schwerpunkte der Herbsttagung am Universitätsklinikum Eppendorf waren wissenschaftliche Diskussionen kontroverser Themen und innovativer bzw. experimenteller Therapiekonzepte im Rahmen von Pro-Kontra-Debatten – natürlich auch mit Intensivmedizinern anderer Fachgebiete. Die nächste Herbsttagung wird im Dezember 2011 in Hemer stattfinden, Gastgeber ist Michael Westhoff.

Der interprofessionelle und interdisziplinäre Charakter der Sektion 5 zeigt sich auch in der engen Kooperation mit der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB). Die Sektion 5 veranstaltet auf den Jahrestagungen der DIGAB regelmäßig ein Beatmungssymposium, darüber hinaus war die Vorstandssitzung der DIGAB unter der Leitung von Wolfram Windisch erneut in die Herbsttagung der Sektion 5 integriert.

Durch die rasant steigenden Zahlen außerklinisch beatmeter Patienten in den letzten Jahren ist das Gebiet der Beatmungsmedizin ein bedeutendes Thema im ambulanten Bereich geworden. Dadurch sind die diesjährigen gemeinsamen Veranstaltungen von Sektion 5 und DIGAB auf dem DGP-Kongress in Dresden auf reges Interesse bei niedergelassenen Ärzten gestoßen. Vor dem Hintergrund steigender Patientenzahlen insbesondere in der invasiven außerklinischen Beatmung haben DGP (Sektion 5) und DIGAB im Nachgang zur S2-Leitlinie "Nichtinvasive Beatmung zur Therapie der chronischen respiratorischen Insuffizienz" Anfang des Jahres 2011 eine Empfehlung zur sicheren Durchführung der invasiven außerklinischen Beatmung herausgegeben. DIGAB und Sektion 5 der DGP erarbeiten derzeit zudem ein Konzept zur Akkreditierung von Expertenzentren für außerklinische Beatmung.

Palliativmedizinische Behandlungskonzepte sind wesentlicher Bestandteil der Intensiv- und Beatmungsmedizin. Diese enge inhaltliche Verknüpfung findet ihren Ausdruck in immer zahlreicher werdenden gemeinsamen Veranstaltungen der Sektion 5 mit der AG Palliativmedizin der DGP, nicht nur während der Jahrestagungen, sondern z.B. auch bei der Festveranstaltung zum 100-jährigen Geburtstag der DGP. Zudem sind gemeinsame Aktivitäten auf intensivmedizinischen Kongressen geplant, ebenso wie die Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, wie z. B. auf dem Beatmungssymposium unter der Schirmherrschaft der Sektion 5 auf dem Jahreskongress der DIGAB im Mai 2011 in Berlin.

Unter der Federführung von Bernd Schönhofer ist aus der Projektgruppe Weaningzentren das Kompetenznetz Weannet hervorgegangen. Das Kompetenznetz hat in Kooperation mit dem Institut für Lungenforschung eine Datenbank zur deutschlandweiten Erfassung von Weaningpatienten entwickelt und die Akkreditierung pneumologischer Weaningzentren vorbereitet. Die Akkreditierung ist 2010 erfolgreich gestartet, mittlerweile haben 16 Zentren den Akkreditierungsprozess durchlaufen, 2011 werden zahlreiche weitere Zentren folgen. Diese Qualitätsoffensive wird der pneumologischen Intensiv- und Beatmungsmedizin einen festen Stellenwert in dem zukünftig sicher noch bedeutsamer werdenden Gebiet der Beatmungsentwöhnung sichern. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der immer knapperen Ressourcen im Bereich der Intensivmedizin. In diesem Zusammenhang wird auch die von der DGP ebenfalls unter der Leitung von Bernd Schönhofer initiierte S2-Leitlinie zur "Prolongierten Entwöhnung vom Respirator" mit großer Spannung erwartet. Im Juni 2011 findet nach vielen konstruktiven, wenngleich kontroversen Debatten mit den beteiligten Fachgesellschaften die 3. Konsensuskonferenz statt.

Die Interaktion und Kooperation mit den anderen intensivmedizinischen Disziplinen und Fachgesellschaften und die Verankerung der pneumologischen Kernkompetenzen in der Intensivmedizin ist eine der wichtigsten Aufgaben der Sektion 5. Die aktive Beteiligung an den zentralen intensivmedizinischen Jahrestagungen ist daher für viele Mitglieder der Sektion 5 eine Selbstverständlichkeit. Mit großem Engagement werden Kongresse, Tagungen und Workshops mitgestaltet, ebenso wie Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte und Pflegende. Viele dieser interdisziplinären Aktivitäten werden außerdem noch von der Sektion 15 und der AG Atmungstherapeuten unterstützt. Zudem vertreten Simone Rosseau als Sprecherin der Sektion Pneumologie der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensiv- und Notfallmedizin (DGIIN) und als Mitglied der Task Force Internistische Intensivmedizin der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) sowie Bernd Schönhofer als Sprecher der AG "Akute Respiratorische Insuffizienz" der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensivmedizin (DIVI) die Interessen der pneumologischen Intensivmedizin im interdisziplinären Kontext. Gemeinsam werden Strategien zur Nachwuchsrekrutierung und -förderung sowie zur zukünftig auch ökonomisch bedeutsamen strukturierten Weiterbildung entwickelt. Zudem werden in Kooperation mit den anderen Fachgesellschaften Qualitätsstandards erarbeitet und interdisziplinäre Peer-Review-Verfahren vorbereitet. Eine interdisziplinäre wissenschaftliche Kooperation existiert innerhalb des deutschen ARDS-Netzwerks unter dem Dach der DIVI.

Das Beatmungscurriculum der Sektion 5 ist mittlerweile eine feste Größe in der Weiterbildung intensivmedizinisch tätiger Ärzte, nicht nur in der Pneumologie, sondern vor allem bei Ärzten anderer Fachrichtungen z.B. Kardiologie und Anästhesiologie. Die Nachfrage ist sehr groß.

Die Plätze der Veranstaltungen im Februar 2010 in Berlin und im Oktober 2010 in Regensburg waren heiß begehrt und rasch ausgebucht. Das nächste Beatmungscurriculum wird im Oktober 2011 in Gauting unter der Leitung von Jens Geisler stattfinden. Darüber hinaus beteiligt sich die Sektion 5 am Ausbildungscurriculum "Internistische Intensivmedizin für Einsteiger und Fortgeschrittene" der DGIIN, das ca. 6 Mal pro Jahr in 4 verschiedenen Regionen Deutschlands angeboten wird.

Nach sehr intensiven und spannenden Jahren zunächst als stellvertretende Sprecherin zusammen mit Bernd Schönhofer und später als Sektionssprecherin zusammen mit Wolfram Windisch möchte ich mich nun bei allen Sektionsmitgliedern für die tolle Zusammenarbeit, das ausgeprägte Engagement und Sendungsbewusstsein, die zahlreichen neuen Erfahrungen und Impulse und das Vertrauen bedanken. In Dresden haben Neuwahlen stattgefunden, in den nächsten 2 Jahren wird Wolfram Windisch Sprecher der Sektion sein und Unterstützung durch den neuen stellvertretenden Sektionssprecher Jens Geisler erhalten. Ich wünsche beiden viel Erfolg und uns allen den Erhalt unseres fantastischen Teamgeists.

Dr. Simone Rosseau, Berlin

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Die Dresdener Frauenkirche. (Bild: © Christoph Münch/Dresden Marketing GmbH)

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Sektion 9

Pädiatrische Pneumologie

Den Bericht finden Sie auf Seite 405 in diesem Heft.


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Sektion 10

Pathophysiologie und Aerosolmedizin

Mit Gründung der Sektion Pathophysiologie und Aerosolmedizin entstand eine außerordentlich kollegiale und produktive Zusammenarbeit, die sich in einer großen Zahl von Symposien und Vorträgen auf den DGP-Kongressen widerspiegelt. Die Mitgliederzahl nimmt stetig zu. Während es im Jahr 1997 134 Mitglieder waren, sind heute 183 klinisch und wissenschaftlich tätige Mitglieder registriert. Die Sektion trauert um den langjährigen wissenschaftlichen und klinischen Kollegen, PD Dr. Wolfgang Marek, der am 17. Oktober 2010 im Alter von nur 61 Jahren gestorben ist.

Neben der Organisation und Ausrichtung von Symposien, freien Vorträgen und Postersitzungen bei den Jahrestragungen der DGP veranstaltet die Sektion Pathophysiologie und Aerosolmedizin alljährlich eine 2-tägige Herbsttagung mit dem Schwerpunkt "Pathophysiologie der Atmung", die im Jahr 2010 vom 29.–30. Oktober in Bochum stattfand und maßgeblich von PD Dr. W. Marek, Bochum, in Zusammenarbeit mit Prof. Martin Kohlhäufl, Stuttgart-Gerlingen, organisiert wurde. Als Novum fand Geselldie Tagung in Zusammenarbeit mit der Deutschen Physiologischen Gesellschaft (Sektion Klinische Physiologie; Leitung Prof. Dr. Thorsten Schäfer, Bochum) statt.

Durch den tragischen Tod unseres Sektionsmitglieds PD Dr. Marek wurde die Herbsttagung in der Augusta-Kranken-Anstalt in Bochum von Prof. Holger Schulz (München) geleitet. Mit Beiträgen zu den Schwerpunkten bronchiale Provokation, Validierung von Atemgas/Atemkondensatanalyse, sowie Vorträgen des Arbeitskreises Vergleichende Pathologie und Pathophysiologie des respiratorischen Systems (Leitung PD Dr. Petra Reinhold, Jena), und des Arbeitskreises Physiologie der Deutschen Physiologischen Gesellschaft wurde ein breit gefächertes Programm angeboten, an dem junge Wissenschaftler maßgeblichen Anteil hatten.

Die Arbeitsgruppe Aerosolmedizin konnte in Zusammenarbeit mit der "International Society for Aerosol in Medicine" (ISAM) das XV. Deutsche Aerosol-Therapie- Seminar in Marburg vom 5.–6. November 2010 ausrichten mit Vorträgen u.a. zu den Themen Grundlagenforschung, Tiermodelle für Inhalationsstudien und Aspekte der inhalativen Therapie seltener Lungenerkrankungen. Ergänzend wurden aktuelle Studienergebnisse in Form freier Vorträge referiert.

Die Sektion 10 organisierte anlässlich der DGP-Tagung 2011 in Dresden 10 gut besuchte Veranstaltungen: einen Postgraduiertenkurs, 5 Symposien, ein Seminar, einen Workshop, eine Sitzung mit freien Vorträgen und eine Posterbegehung, überwiegend in Kooperation mit anderen Sektionen.

Prof. Martin Kohlhäufl schied nach 6 Jahren erfolgreicher und engagierter Tätigkeit als Stellvertreter und zuletzt als Sprecher der Sektion aus. Neu gewählt wurden Dr. Peter Haidl aus Schmallenberg als Sprecher und Dr. Hans-Joachim Kabitz aus Freiburg als Stellvertreter.

Prof. Martin Kohlhäufl, Stuttgart-Gerlingen


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Sektion 11

Pneumologische Onkologie

Die Sektion 11 war auch 2010 wieder intensiv an der wissenschaftlichen Gestaltung des Jahreskongresses der Gesellschaft beteiligt . Es wurden Postgraduiertenkursen abgehalten sowie Symposien, Vortrags- und Postersitzungen, sowohl alleine als auch in Kooperation mit anderen Sektionen. Während der jährlichen Sektionssitzung wurde zum einen das Programm für den Kongress 2011 in Dresden besprochen und beschlossen. Zum anderen wurden wichtige Prozesse diskutiert, wie die Entwicklung eines Ausbildungscurriculums für pneumologische Onkologie, das den Kriterien der DGP und DKG entspricht und für den Zertifizierungsprozess zum Lungenkrebszentrum genutzt werden soll. Es ist geplant, dieses Curriculum in 3 Teilen durchzuführen und einen PG-Kurses beim DGP-Kongress und das jährliche POA/DGP-Symposium einzubeziehen.

Im Frühjahr 2010 wurde die interdisziplinäre S3-Leitlinie unter Koordination von Prof. Goeckenjan publiziert, an der etliche Mitglieder aus der Sektion entscheidend beteiligt waren. Die Publikation erfolgte zunächst auf Deutsch, später erschien auch eine englische Version.

Vom 29.-30. Oktober 2010 fand zum ersten Mal ein "Get-together der Thoraxonkologie" in Heidelberg statt. Auf dieser gemeinsamen Veranstaltung der Sektion 11 und der POA wurde in einem informellen Rahmen die aktuelle Situation des Forschungsstandorts Deutschland diskutiert und gemeinsame Perspektiven zur Weiterentwicklung erörtert. Weitere Treffen sind aufgrund der guten Resonanz für 2011 geplant.

In Zusammenarbeit mit der POA, der AIO und der Arbeitsgruppe Onkologische Thoraxchirurgie war die Sektion 11 maßgeblich an der Vorbereitung und Durchführung eines interdisziplinären Symposiums zur Thoraxonkologie am 11. und 12. Februar 2011 in der Thoraxklinik Heidelberg beteiligt. Kernthemen waren Diagnostik und Therapie von Thymustumoren, Kontroversen zur Leitlinie und unterschiedliche Aspekte in der Nachsorge.

Nach Veröffentlichung der präliminären Ergebnisse der amerikanischen Screening-Studie zum Lungenkarzinom mittels Low-Dose-CT haben Mitglieder der Sektion 11 in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Thoraxdiagnostik der DRG eine gemeinsame Stellungnahme zur Lungenkrebsfrüherkennung vorbereitet. Diese wurde im Januar in der Pneumologie (2011; 65: 5–7) publiziert und ist mittlerweile auch auf den Internetseiten beider Gesellschaften eingestellt.

Die pneumologische Onkologie wurde durch Mitarbeit von etlichen Sektionsmitgliedern in nationalen und internationalen Arbeitsgruppen vertreten, unter anderem in der ERS, IASLC, ESMO und ASCO.

Prof. Huber nimmt das Amt des Vertreters der DGP in der AIO wahr. Prof. Thomas und Dr. Deppermann wurden in diesem Jahr zum Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden der POA gewählt. PD Dr. Reck ist Mitglied des Chest Committees in der ESMO und Chair des Membership Committees der IASLC. Neben der wissenschaftlichen Vorbereitung von internationalen Kongresses war die Sektion 11 ebenfalls an der Erstellung von internationalen Empfehlungen, wie den ESMO Recommendations und Consensus Statements, beteiligt.

PD Dr. med. Martin Reck, Großhansdorf
PD Dr. med. Wolfgang Schütte, Halle (Saale)


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Sektion 12

Prävention und Rehabilitation

Während der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin vom 17.– 20. März 2010 in Hannover wurden in Zusammenarbeit mit verschiedenen Sektionen und Arbeitsgemeinschaften 2 Postgraduiertenkurse, 8 Symposien, eine Sitzung, freie Vorträge und eine Posterbegehung gestaltet. Wie immer war das Seminar der AG Atemtherapie des ZVK e.V. gut besucht. Sehr großes Interesse bestand an dem Thema Lunge und Psyche, das in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Palliativmedizin und der Sektion Klinische Pneumologie durchgeführt wurde.

Im Rahmen des Bad Reichenhaller Kolloquiums hat die Sektion zum 10. Mal ein Symposium (Thema "Trainingstherapie 2010 – praktisch und visuell") durchgeführt. Dieses war sehr gut besucht und die Referenten konnten den Zuhörern die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit von Ärzten, Physiotherapeuten, Sporttherapeuten und Sportwissenschaftlern verdeutlichen.

Das Dreiländertreffen – DACH (Rehabilitations-Arbeitskreise der Österreichischen, inder Schweizer sowie der Deutschen Gesellschaften für Pneumologie) fand im letzten Jahr am 6. November in Basel unter dem Titel: "DACH - REHA-Symposium 2010" statt. Vonseiten unserer Sektion wurden interessante Beiträge zu den Themen Trainingstherapie bei Lungenfibrose, PAH und vor Lungentransplantation sowie zu speziellen Atemtherapietechniken präsentiert. Die Fortsetzung dieser Zusammenarbeit hat sich als sehr fruchtbar erwiesen und soll weiterhin an wechselnden Orten in den 3 Ländern gepflegt werden. Eine Kooperation mit den jeweiligen kardiologischen Rehabilitationsorganisationen ist angedacht.

Im Rahmen des "Pneumo Update 2010" vom 19.–20. November 2010 in Wiesbaden wurden die aktuellen Forschungsergebnisse aus der Prävention und Rehabilitation umfassend dargestellt. Der Evidenzgrad und die hervorragenden Ergebnisse der Rehabilitation bei COPD sind so beeindruckend, dass diese immer breitere Beachtung im medizinischen und gesundheitspolitischem Umfeld finden.

Es ist zu hoffen, dass sich in der Diskussion mit Politik und Kostenträgern eine sehr günstige offizielle Stellungnahme zur Wirksamkeit der pneumologischen Rehabilitation durch das IQWIG und ein überzeugend positives Gutachten zu den Effekten und der Sinnhaftigkeit einer ambulanten Pneumologischen Rehabilitation (durch DIMDI in Auftrag gegeben) als hilfreich erweisen werden. Zurzeit wird unter Federführung von Prof. Fischer in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften (DGRW) eine Leitlinie über die Rehabilitation bei Patienten mit Asthma bronchiale erarbeitet.

Insgesamt 12 Publikationen, überwiegend Übersichtsarbeiten zu verschiedenen Themen der pneumologischen Rehabilitation, zeigen deutlich, dass die Forschungsaktivitäten und die publizistischen Ambitionen in der Sektion erheblich zugenommen haben. Zwei der Artikel erschienen in der Zeitschrift Pneumologie, 6 in der Zeitschrift Atemwegs- und Lungenerkrankungen und immerhin ein Review im ERJ.

Weiterhin sehr erfreulich ist die Tatsache, dass der Science-Preis der DGP 2010 u. a. an ein Thema aus dem Arbeitsbereich der Sektion vergeben wurde. Die aktuellste Wertschätzung innovativer rehabilitatiHeidelbergver Therapieansätze stellt der Gewinn des diesjährigen Forschungsstipendiums der Atemwegsliga zum Thema "Effekte eines Vibrationstrainings auf die Leistungsfähigkeit bei post-LTX-Patienten" dar.

Dr. Klaus Kenn, Schönau
Dr. Karin Taube, Hamburg


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Sektion 13

Thoraxchirurgie

Die Sektion hat dieses Jahr 21 Sitzungen im Rahmen des 52. DGP-Kongresses aktiv mitgestaltet. Mit diesem neuen Rekord wird die zunehmende klinische und wissenschaftliche Zusammenarbeit von Pneumologie und Thoraxchirurgie deutlich.

Die Sektion Thoraxchirurgie führt kein wissenschaftliches Eigenleben, da die Mitglieder der Sektion häufig auch Mitglieder in der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie sind und sich dort wissenschaftlich engagieren. Die Sektion versteht sich als interdisziplinärer Partner für die Pneumologie. Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Gestaltung interdisziplinärer Veranstaltungen für die Fort- und Weiterbildung.

Aktuell zählt die Sektion 84 Mitglieder mit aktivem und passivem Stimmrecht. In Dresden fand turnusgemäß eine Neuwahl der Sektionssprecher statt. Für die Periode 2011-2013 wurde Prof. Hans Hoffmann, Heidelberg, zum Sprecher und Dr. Stephan Eggeling, Berlin, zum stellvertretenden Sprecher gewählt.

Prof. Hans Hoffmann, Heidelberg


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Sektion 14

Zellbiologie

Die Sektion Zellbiologie war im letzten Jahr wieder sehr aktiv. Mit Blick auf die wissenschaftlichen Aktivitäten sowie die Quantität und Qualität der Arbeit in den verschiedenen Arbeitsgruppen muss sich die deutsche pneumologische Forschung auf dem Gebiet der Zellbiologie im internationalen Vergleich nicht verstecken. Erfreulich ist auch, dass es nach wie vor viele junge Kollegen gibt, die sich für die experimentelle Pneumologie interessieren. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Trend auch in den Hochschulen unterstützt wird, indem geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Die Herbsttagung der Sektion fand 2010 in Berlin statt. An 2 Tagen wurden insgesamt 44 Vorträge aus Arbeitsgruppen aus ganz Deutschland intensiv diskutiert. Gerade für junge Wissenschaftler bietet die Herbsttagung immer wieder eine gute Gelegenheit, ihre Ergebnisse zu präsentieren und sich mit erfahrenen Kollegen auszutauschen. Den beiden Organisatoren der Herbsttagung, Prof. Christian Grohé und PD Dr. Martin Witzenrath, ist an dieser Stelle noch mal für ihre hervorragende Organisation zu danken. Es zeigt sich, dass gerade die zellbiologische Herbsttagung ein wichtiges Forum für Forscher im Bereich Grundlagenforschung ist. Auf dem diesjährigen Kongress der DGP war die Sektion mit 12 Symposien (in Kooperation mit anderen Sektionen), 2 Postersessions und einer Session mit freien Vorträgen gut vertreten. Darüber hinaus veranstaltete die Sektion erstmals (zusammen mit der Sektion Allergologie) ein Frühseminar und wirkte bei einem Postgraduiertenkurs mit. Weiterhin wurden auf dem diesjährigen Kongress Prof. Robert Bals aus Homburg als Sprecher und PD Dr. Hans-Peter Hauber aus Borstel als stellvertretender Sprecher gewählt.

Die Zellbiologie ist als wissenschaftliche Fachgesellschaft ein essenzieller Bestandteil der DGP. Gerade die Verknüpfung von klinischen Problemen mit grundlagenwissenschaftlicher Forschung stellt ein interessantes Feld dar. Hier ergeben sich viele Möglichkeiten zum Mitarbeiten und Mitgestalten.

Prof. Robert Bals, Homburg
PD Dr. Hans-Peter Hauber, Borstel


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Sektion 15

Medizinische Assistenzberufe

Die Sektion medizinische Assistenzberufe ist jetzt auf 131 Mitglieder angewachsen. Die größte Berufsgruppe sind nach wie vor die Atmungstherapeuten.

Nach dem DGP-Kongress 2010 war der Kongress der DIGAB die nächste große Veranstaltung. In einem Mittagsseminar stand die S2-Leitlinie zur außerklinischen Beatmung im Mittelpunkt. Dabei wurde im Besonderen die Schulung des Personals und die Umsetzung in die Praxis thematisiert und heftigst diskutiert.

Mit einem eigenen Workshop nahm die Sektion, wie schon in den vergangenen Jahren, an der Herbsttagung der Sektion Intensiv- u. Beatmungsmedizin teil. Neben der Zwerchfellaktivität standen diesmal die Interpretation der Blutgase im Vordergrund.

Im Vorfeld zur Herbsttagung der Sektionen 5 und 15 wurde am 4. November 2010 die AG Atmungstherapeuten gegründet. Sprecherinnen sind Frau Schimandl und Frau Bubulj. Die AG soll sich um die strukturelle und inhaltliche Weiterentwicklung des Berufsbilds kümmern. Gleichzeitig soll auch vermieden werden, dass die anderen Berufsgruppen der Sektion sich benachteiligt fühlen.

Im Februar beendete der 8. Kurs der Atmungstherapeuten in Großhansdorf seine Weiterbildung. Weitere Weiterbildungskurse laufen in Gauting, Lüdenscheid und in Bad Berka. Die Kurse erfreuen sich weiterhin einer großen Nachfrage. Geplant ist daher die Eröffnung von 2 weiteren Ausbildungszentren.

Die aktive Beteiligung am DGP-Kongress konnte wieder gesteigert werden. Die Sektion gestaltete in Zusammenarbeit mit anderen Sektionen 4 Symposien und 4 Postgraduiertenkurse. Erstmals wurde ein Refresherkurs für Atmungstherapeuten angeboten.

Weitere Aktivitäten waren neben der Teilnahme an der S2-Leitlinie "Prolongierte Entwöhnung vom Respirator" zahlreiche Vorträge bei den Kongressen anderer Gesellschaften, wie z.B. Kongress der Thoraxchirurgie, Herzchirurgie, DGIIN, DIVI, und diversen Pflegefachtagungen. Inhalte der Vorträge waren die Vorstellung des Berufsbilds des Atmungstherapeuten sowie Atemgasklimatisierung, Sauerstofftherapie und Weaning. Es gab zudem einige Publikationen zu den genannten Themen.

Im Februar diesen Jahres wurden erste Kontakte zum Verband des pneumologischen Assistenzpersonals in Deutschland geknüpft. Geplant ist eine Zusammenarbeit und eine gemeinsame Veranstaltung auf dem DGP-Kongress 2012.

Beatrice Esche, Gauting


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Die Dresdener Frauenkirche. (Bild: © Christoph Münch/Dresden Marketing GmbH)