Pneumologie 2011; 65(07): 400
DOI: 10.1055/s-0031-1283103
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Bundesverband der Pneumologen – BdP stellt Versorgungsbericht "ambulante Pneumologie" vor

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Publication Date:
05 July 2011 (online)

 
 

Auf einer Pressekonferenz am 5. Mai 2011 in Berlin informierte Dr. Andreas Hellmann, Vorsitzender des Bundesverbands der Pneumologen (BdP), über die Ergebnisse des 1. Versorgungsberichts "ambulante Pneumologie". Die ausgewerteten Daten geben einen Überblick über die Leistungsfähigkeit niedergelassener Pneumologen. Vor dem Hintergrund der Ergebnisse forderte Hellmann eine eigene Bedarfsplanung für Pneumologen.

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Dr. Andreas Hellmann, Vorsitzender des BdP, stellte in Berlin den 1. Versorgungsbericht "ambulante Pneumologie" vor. (Bild: med info GmbH)

WINPNEU – Netzwerk für zentrale Versorgungsforschung

Die niedergelassenen Pneumologen sind gut organisiert: Von den 821 Vertragsärzten der KBV sind 800 Mitglied im BdP. Das entspricht einem Organisationsgrad von 97 %. Trotzdem fehlte dieser Facharztgruppe bisher eine Darstellung ihrer Leistungsfähigkeit. Um das Leistungsvermögen und die Qualität der pneumologischen ambulanten Versorgung transparenter zu machen, hat der BdP im Jahr 2009 den Arbeitskreis WINPNEU (Wissenschaftliches Informationsnetzwerk der niedergelassenen Pneumologen) gegründet. "WINPNEU liefert die Leistungsdaten, die wir in der Argumentation gegenüber der Politik und den Kassen brauchen. Nur wer Leistungen darstellt, kann auch Forderungen einbringen", so Prof. Wolfgang Petro, Vorsitzender des Arbeitskreises WINPNEU und niedergelassener Pneumologe in Bad Reichenhall. In den letzten 2 Jahren hat das Informationsnetzwerk eine zentrale Datenbank erstellt. Hier werden Daten erfasst zum PraxisleisDie niedergelassenen Pneumologen sind gut organisiert: Von den 821 Vertragsärzten der KBV sind 800 Mitglied im BdP. Das entspricht einem Organisationsgrad von 97 %. Trotzdem fehlte dieser Facharztgruppe bisher eine Darstellung ihrer Leistungsfähigkeit. Um das Leistungsvermögen und die Qualität der pneumologischen ambulanten Versorgung transparenter zu machen, hat der BdP im Jahr 2009 den Arbeitskreis WINPNEU (Wissenschaftliches Informationsnetzwerk der niedergelassenen Pneumologen) gegründet. "WINPNEU liefert die Leistungsdaten, die wir in der Argumentation gegenüber der Politik und den Kassen brauchen. Nur wer Leistungen darstellt, kann auch Forderungen einbringen", so Prof. Wolfgang Petro, Vorsitzender des Arbeitskreises WINPNEU und niedergelassener Pneumologe in Bad Reichenhall. In den letzten 2 Jahren hat das Informationsnetzwerk eine zentrale Datenbank erstellt. Hier werden Daten erfasst zum Praxisleistungsspektrum niedergelassener Pneumologen, zur individuellen Praxisausstattung sowie zu genauen Qualifikationen des Arztes und des medizinischen Fachpersonals. Die Praxen, die Daten an WINPNEU liefern, sind nahezu über das gesamte Bundesgebiet verteilt. Von den 800 niedergelassenen Pneumologen im BdP liefern 434 Mitglieder Datensätze an WINPNEU, 129 Praxen kooperieren als Monitorpraxen mit dem Informationsnetzwerk. Monitorpraxen haben sich bereit erklärt, über die Grunddaten hinausgehende Daten zu liefern. Diese werden durch regelmäßige schriftliche Befragungen, Datenreporte und Ad-hoc-Onlinebefragungen gewonnen. Von 30 Praxen erhält WINPNEU darüber hinaus GKV-Daten in anonymisierter Form. "Das Besondere an der Datenbank ist, dass die Mitglieder jederzeit ihre individuellen Daten persönlich über einen Online-Zugang eingeben können", erklärte Petro. Dadurch sollen die Daten möglichst aktuell gehalten werden.


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Ermittlung des Versorgungsauftrags

Für den Versorgungsbericht wurden die Daten aus den Bereichen Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität ausgewertet. Ein Ziel der Datenanalyse war es, den Versorgungsauftrag der niedergelassenen Pneumologen zu bestimmen. Den Auswertungen von WINPNEU zufolge werden in pneumologischen Praxen vor allem Volkskrankheiten wie Asthma und COPD (45 und 28 %) aus der Gruppe der chronischen Erkrankungen der unteren Atemwege diagnostiziert und behandelt. Auffallend sei hier, dass selbst in Zeiten einer hohen Allergenexposition die Zahl der Arztbesuche bei Asthmapatienten kaum ansteige. Dies führen die Experten auf eine vorausschauende Therapie zurück. Schlafapnoe zählt laut dem Versorgungsbericht mit 13 % ebenfalls zu den häufigen Erkrankungen. Bei rund 20 % dieser Patienten werde zudem eine COPD diagnostiziert und bei wiederum 19 % von diesen auch ein Asthma bronchiale. "Insbesondere für pneumologisch komorbide Patienten ist der Pneumologe der richtige Ansprechpartner, um eine qualifizierte Diagnose und Therapie zu gewährleisten", so Hellmann.


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Wie zufrieden sind die Patienten?

Um die Versorgungsqualität darzustellen, wertete WINPNEU Daten zur Patientenzufriedenheit aus. Rund 9400 Patienten nahmen an einer anonymen Fragebogenaktion teil und beantworteten 16 Fragen aus den 4 Bereichen Praxisgegebenheiten, Organisation, Praxisteam und Arzt. Laut der Ergebnisse erzielten Pneumologen und medizinisches Assitenzpersonal in allen Bereichen gute Werte (≥ 80 %). Etwas geringere Werte vergaben die Patienten bei Wartezeiten auf Termine und in der Praxis (72 und 71 %). Dies führen die Experten auf große Unterschiede in der Versorgungsdichte zurück. "Die pneumologische Unterversorgung in manchen Gebieten kann zu solchen Wartezeiten führen", kommentierte Jörg Andres, Datenmanger von WINPNEU, die Situation.


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Politische Schlussfolgerungen

Auf der Grundlage der Ergebnisse des 1. Versorgungsberichts und vor dem Hintergrund des geplanten Versorgungsgesetzes forderte Hellmann eine eigene Bedarfsplanung für Pneumologen. "Angesichts der zunehmenden Morbidität chronischer Atemwegserkrankungen wie Asthma und COPD brauchen wir eine Versorgungsplanung auf der Basis von harten Daten", erklärte der BdP-Vorsitzende. Der 1. Versorgungsbericht ambulante Pneumologie soll die dafür erforderlichen Fakten zur Verfügung stellen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter
http://www.winpneu.de und http://www.pneumologenverband.de.

Andrea Stute, Stuttgart


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Dr. Andreas Hellmann, Vorsitzender des BdP, stellte in Berlin den 1. Versorgungsbericht "ambulante Pneumologie" vor. (Bild: med info GmbH)