Betätigungsorientierte Ansätze wie das CO-OP anzuwenden, stellt für Ergotherapie-studenten
eine Herausforderung dar. Sie sind noch unsicher und benötigen praktische Übungen
in einem unterstützenden Umfeld. So lautet das Ergebnis der Ergotherapeutin Professor
Sylvia Rodger und ihren Kolleginnen der University of Queensland, Australien.
In einer phänomenologischen Studie untersuchten die Forscher, wie Praxisanleiter ihren
Studenten betätigungsorientierte Ansätze vermitteln. Dazu kombinierten sie Fokusgruppen,
Interviews und Dokumentationsanalysen, um die Erfahrungen von neun Studenten und zwei
Praxisanleitern einer pädiatrischen Ergotherapieklinik zu ermitteln. Diese qualitativen
Daten wiesen auf zwei große Themenbereiche hin, mit denen sich die Studenten und ihre
Praxisanleiter beschäftigten: „Wendepunkte im Lernprozess“ und „das Puzzle zusammensetzen“.
Die begleitete Praxiserfahrung vor Ort ermöglichte es den Studenten, betätigungsorientierte
Ansätze zu verstehen, entsprechende Fertigkeiten zu entwickeln und die Bedeutung von
Elternarbeit zu erkennen. Sie beschrieben es als hilfreich, sich an den erfahrenen
Praxisanleitern zu orientieren. Diese verbalisierten ihr Klinisches Reasoning, damit
die Studenten das therapeutische Vorgehen nachvollziehen konnten. Dazu nutzten sie
metakognitive Strategien, um die Studenten in ihrem eigenen Problemlösungsprozess
zu unterstützen („Metakognitive Strategien“). Nach jeder Therapieeinheit reflektierten die Lernenden und Lehrenden ihre gesammelten
Eindrücke.
Aus Sicht der Forscher profitieren Ergothe-rapiestudenten von praktischen Erfahrungen
mit betätigungsorientierten Ansätzen, die sie in einem unterstützenden Umfeld erleben
und reflektieren können.
akb
CJOT 2011; 78: 37–44
METAKOGNITIVE STRATEGIEN
Interne Erfolgskontrolle
Kognitive Lernstrategien dienen der Auseinandersetzung mit neuem Lernstoff. Metakognitive
Lernstrategien hingegen gewährleisten eine interne Erfolgskontrolle der Lernschritte.
Dazu gehört es, den Ausgangspunkt von Handlungen zu bestimmen, Ziele zu definieren,
Handlungswege abzuleiten, Schwierigkeiten zu erkennen, Lernschritte auszuführen und
das bisherige Vorgehen sowie das Ziel während der Handlung zu modifizieren.