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DOI: 10.1055/s-0031-1284745
Prognose von KHK-Patienten – PETN ohne ungünstige Effekte
Publication History
Publication Date:
20 July 2011 (online)
Organische Nitrate wie ISDN und ISMN schädigen in der Langzeittherapie das Endothel und verschlechtern damit die Prognose von KHK-Patienten. Als einziges Nitrat hat PETN (Pentalong®) in der Langzeittherapie von KHK-Patienten keine prognostisch ungünstigen Effekte. Im Gegensatz dazu schädigen andere Nitrate wie ISDN und ISMN auf Dauer das Gefäßendothel und beeinflussen die Prognose negativ. Demnach muss die Langzeittherapie mit anderen Nitraten heute als obsolet angesehen werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Arbeitsgruppe um Prof. Thomas Münzel, Mainz, in einer Meta-Analyse, die jetzt veröffentlicht wurde [1].
Bei Patienten mit stabiler Angina pectoris wirken organische Nitrate darüber hinaus antiaggregatorisch und antithrombotisch. Gleichzeitig hat NO antiproliferative und antiatherosklerotische Effekte. Langfristig verabreicht führen Nitrate nach Erkenntnissen von Münzel zu Gefäßschäden, indem sie die Produktion freier Sauerstoffradikale (ROS) steigern. Der so induzierte oxidative Stress spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung einer Nitrattoleranz und verursacht eine endotheliale Dysfunktion, deren prognostische Bedeutung für KHK-Patienten hoch ist und laut Münzel "nicht als akademische Kuriosität" hingenommen werden darf.
Anders als lange Zeit angenommen, handelt es sich bei den Nitraten keineswegs um eine homogene Gruppe. Die Unterschiede liegen in der Biotransformation und der Signaltransduktion der verschiedenen Substanzen mit daraus resultierenden unterschiedlichen klinischen Auswirkungen. So wird sowohl die Entwicklung der Nitrattoleranz als auch der endothelialen Dysfunktion in der Langzeittherapie mit ISDN und ISMN beobachtet, nicht aber unter PETN. In experimentellen Untersuchungen zeigte PETN antiatherosklerotische Effekte und verhinderte die Entwicklung einer endothelialen Dysfunktion. Anders als andere Nitrate induziert PETN das Enzym Hämoxygenase-1 (HO-1) und steigert die Expression und Produktion von Ferritin. Beide bilden eine Art antioxidatives Schutzsystem.
Quelle: Pressemitteilung Actavis Deutschland
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