Rund 40 Mio. Raucher könnten nach Einschätzung von US-Wissenschaftlern der University
of California bis zum Jahr 2050 an Tuberkulose sterben. Raucher erkranken und sterben
doppelt so wahrscheinlich an der Lungeninfektion. Viele der neuen Erkrankungen werden
in Afrika, dem östlichen Mittelmeer und dem Südosten Asiens auftreten. Zu diesem Ergebnis
verleiten Prognosen, die im "British Medical Journal" veröffentlicht wurden. Experte
John Moore-Gillon betont, dass es fast 20 Jahre her sei, dass die Weltgesundheitsorganisation
Tuberkulose zu einem globalen Gesundheitsnotfall erklärt habe. In diesem Zeitraum
sei die Anzahl der Erkrankungen eher angestiegen als gefallen.
Die Zahlen zeigen die Dramatik: Fast ein Fünftel der Weltbevölkerung raucht. In vielen
Ländern mit zahlreichen Tuberkuloseerkrankungen haben multinationale Unternehmen ihre
Absatzmärkte sogar noch ausgebaut. Rauchen ist ein bekannter Risikofaktor. Es wird
angenommen, dass dadurch die Fähigkeit der Lunge verringert wird, eine Infektion abzuwehren.
Aggressive Kampagnen schützen
Das Forscherteam um S. Basu setzte sich zum Ziel, die Auswirkungen des Rauchens auf
zukünftige Tuberkuloseerkrankungen vorherzusagen. Setzt sich der momentane Trend fort,
wird die Anzahl der neuen Erkrankungen um 18 Mio. ansteigen. Das Rauchen alleine könnte
das weltweite Ziel, die Tuberkulose-Mortalität zwischen 1990 und 2015 zu halbieren,
zum Scheitern bringen. Aggressive Kampagnen gegen das Rauchen könnten, so die Forscher,
viele Todesfälle verhindern. Tuberkulose ist eine ansteckende Infektion, die in den
meisten Fällen die Lunge befällt. Sie kann sich aber auch auf andere Bereiche des
Körpers ausbreiten. Wird diese Krankheit nicht richtig behandelt, kann es zu einer
starken Schädigung der Lungen kommen. Es kommt immer wieder vor, dass Symptome erst
viele Monate oder Jahre nach der Ansteckung auftreten.
pressetext Nachrichtenagentur