Die Symptomenassoziation Husten und Erbrechen ist für Keuchhustenkinder seit Langem bekannt. Die Untersuchung eines pädiatrischen Patientenkollektivs einer allergologisch ausgerichteten Spezialklinik hat ergeben, dass auch bei Asthmakindern diese Symptomassoziation häufig auftritt. Ann
Allergy Asthma Immunol 2011;106:140-145
Hustenattacken-begleitendes Erbrechen ist bei Keuchhustenkindern bereits länger bekannt, wurde aber auch bei kindlichem Asthmahusten beobachtet. Diese Symptomassoziation überprüften J. Turbyville et al. an einem großen Patientenkollektiv. Hierzu wurden Fragebögen an die Eltern 2- bis 17-Jähriger verschickt, deren Kinder in einer allergologischen Spezialabteilung betreut wurden. Fragen zur Eigenanamnese, einschließend Reflux und Keuchhusten sowie zu Asthma waren zu beantworten. Die Daten von 500 Kindern konnten ausgewertet werden. 33 % gaben posttussives Erbrechen an. Genauer aufgeschlüsselt fand sich dieses bei Kindern mit ärztlicherseits gesichertem Asthma bronchiale in 56 %, bei dringendem Asthmaverdacht in 71 % der Fälle. Asthmafreie Kinder hatten in 16 % eine posttussive Emesis. 12 Kinder litten an Keuchhusten, z. T. kombiniert mit Asthma bronchiale, von denen 10 posttussive Emesis beklagten. Bei nahezu 10 % des Gesamtkollektivs wurde ein Reflux diagnostiziert. Auch die asthmafreien, aber an Reflux leidenden Kinder wiesen in hohem Maße posttussive Emesis auf. Generell häufte sich die Symptomassoziation in der Altersgruppe unter 6 Jahren. Insgesamt ergab die statistische Auswertung des Zahlenwerks, dass posttussives Erbrechen bei Asthmakindern und Kindern mit Verdacht auf Asthma bronchiale deutlich häufiger als bei nicht asthmatischen Kindern auftritt. Eine Häufung fand sich auch bei nicht asthmatischen Refluxkranken.
Bei der Anamneseerhebung hustender Kinder sollte die Frage nach posttussivem Erbrechen nicht versäumt werden, raten die Autoren. Im positiven Falle spricht dies wahrscheinlich für, im negativen gegen das Vorliegen eines Asthma bronchiale. Die schwierige Asthmadiagnostik, insbesondere bei kleinen Kindern, wird durch diese Ergänzung der Asthmaanamnese verbessert und somit ein früheres Einsetzen der Asthmatherapie möglich.
Dr. Dieter Bruchhausen, Wuppertal
