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DOI: 10.1055/s-0031-1295607
Psychoonkologie im Rahmen der SAPV in Hamburg – Ergebnisse und Erfahrungen einer 18-monatigen Zusammenarbeit
Publication History
Publication Date:
07 November 2011 (online)
Seit 2009 gibt es auch in Hamburg Verträge mit gesetzlichen Krankenkassen über die mit der letzten Gesundheitsreform verabschiedete spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV). Die Palliativ Care Teams (PCTs) bestehen aus qualifizierten Ärzten und Pflegefachkräften. Der interdisziplinären Zusammenarbeit wird ein großer Stellenwert eingeräumt, dies umfasst ebenfalls Kooperation und Abstimmung mit ambulanten Pflegediensten, Hausärzten, Physiotherapeuten, Apothekern, ehrenamtlichen Mitarbeitern und vielen weiteren Disziplinen.
Ziele für die zukünftige Zusammenarbeit sind – vor dem Hintergrund der Klärung einer finanziellen Grundlage der Kooperation – mehr Sicherheit in der Indikationsstellung für eine psychoonkologische Mitbehandlung (z. B. Entwicklung von Screeninginstrumenten) und das gegenseitige Lernen zur verbesserten Zusammenarbeit. Als übergeordnetes Ziel gilt es, auf wissenschaftlich fundierter Basis, die psychoonkologische Therapie auf die Bedürfnisse der Patienten in der SAPV weiter zu entwickeln.
Die Psychoonkologie hat sich Mitte der 70-er Jahre in vielen Industrieländern als Teildisziplin innerhalb der Onkologie entwickelt. Sie erforscht die seelischen Auswirkungen einer Krebserkrankung auf Betroffene sowie die familiären und sozialen Prozesse der Krankheitsverarbeitung und entwickelt Möglichkeiten der Unterstützung.
Die Psychoonkologie hat wesentlichen Einfluss auf einen Paradigmenwechsel in der Onkologie genommen: So stellt heute die Erhaltung oder Wiederherstellung der Lebensqualität der Patienten (neben der Überlebenszeit) einen zentralen Beurteilungsaspekt für den Erfolg der medizinischen Behandlung dar. Betroffene erhalten Beratung, Betreuung und gegebenenfalls Behandlung in Akutkliniken, Rehabilitationseinrichtungen, über psychosoziale Beratungsstellen und in psychotherapeutischen Praxen. Das SAPV-Team "Das Palliativteam" in Hamburg-Stellingen, welches aus einer langjährigen Kooperation zwischen dem Diakonie-Klinikum Hamburg und der Schmerzambulanz Alten Eichen entstand, wird seit August 2009 durch eine Psychoonkologin ergänzt. Die Behandlung der Betroffenen erfolgt über Hausbesuche. Die Ergebnisse der 18-monatigen Zusammenarbeit sollen im Folgenden vorgestellt werden.