Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2011; 18(06): 267
DOI: 10.1055/s-0031-1297230
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aus aller Welt – Aktuelles kurz notiert

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. Dezember 2011 (online)

 

Hantavirus in Indien

Drei Infektionen mit dem Hantavirus wurden im Oktober 2011 aus dem Distrikt Nellore im südostindischen Bundesstaat Andhra Pradesh gemeldet. Einer der beiden Patienten verstarb. Bisher wird angenommen, dass humanpathogene Hantaviren in Indien nicht endemisch sind: Nur in den Jahren 2006 und 2010 wurden dort vereinzelte Fälle bekannt, 4 davon mit Todesfolge.

Es liegen bisher keine Informationen darüber vor, welcher Hantavirus die diesjährigen Erkrankungen auslöste. In Frage kommen unter anderen das Seoul-Virus – weltweit in Wanderratten nachgewiesen – sowie einige weitere Hantaviren, die in Spitzmäusen der Region verbreitet und bisher noch nicht als humanpathogen in Erscheinung getreten sind.


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Erstmals Rift-Valley-Virus in Sambia

In Frankreich erkrankte eine Reiserückkehrerin am Rift-Valley-Fieber. Das ist – unseres Wissens nach – das erste Mal, dass eine in Sambia erfolgte Infektion gemeldet wurde. Das Virus ist südlich der Sahara verbreitet. Frühere Ausbrüche ereigneten sich hauptsächlich in Kenia, Tansania, Somalia, Südafrika, Madagaskar, Ägypten, Sudan, Mauretanien, Senegal, Saudi-Arabien und dem Jemen.


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West-Nil-Fieber auf Sardinien

Auf Sardinien erkrankten 2 Menschen am West-Nil-Fieber. Ein Patient ist nach wie vor im Koma. Das Fieber scheint sich auf der Insel etabliert zu haben: Bereits im Vorjahr gab es 6 humane Fälle, darunter ein Todesfall. Dieses Jahr wurden bereits mehr als 50 equine Infektionen gemeldet. Das West-Nil-Virus zirkuliert seit 4 Jahren in Italien.


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Denguefieber in den USA

Vor etwa 75 Jahren wurde das Denguefieber in den USA ausgerottet. Seit den 1980er Jahren traten jedoch immer mal wieder Infektionen an der Grenze von Texas zu Mexiko auf. Seit letztem Jahr werden nun auch aus dem Süden Floridas autochthone Infektionen gemeldet – zunächst von der Insel Key West, aus dem Broward County und dem Großraum -Miami. Erstmals Mitte Oktober 2011 gab es auch Fälle im County Palm Beach.


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Scharlach im Süden Chinas

Hongkong und weite Teile des chinesischen Festlands sowie Macao leiden unter einem ungewöhnlich großen Ausbruch von Scharlach. Allein in Hongkong erkrankten in den ersten 8 Monaten des Jahres etwa 1100 Kinder. Das sind mehr als fünfmal so viele wie im Jahr 2010. Zwei Kinder verstarben an den Folgen – die ersten Todesfälle seit 41 Jahren durch Scharlach in Hongkong. In Macao gibt es 87 und in der Provinz Guangdong etwa 850 Fälle seit Jahresbeginn.

Dr. Raymund Lösch und Dipl. Biol. Unn Klare, Bad Doberan, Quelle: promed


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