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DOI: 10.1055/s-0031-1298181
© Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG
Vier Fachleute – vier Behandlungsstrategien – Schmerzbehandlung bei Polyneuropathien
Publication History
Publication Date:
15 February 2012 (online)

Schmerzbehandlung bei Polyneuropathie mit Neuraltherapie
Die Polyneuropathie ist eine entzündliche Erkrankung peripherer oder vegetativer Nerven. Bei Schmerzen und Entzündungen ist immer das sympathische System beteiligt. Die Neuraltherapie eignet sich zur Reizschwellensenkung und kann Schmerzen und Entzündungen reduzieren.
Segment- und Störfeldtherapie
Die Neuraltherapie wird didaktisch unterteilt in:
Segmenttherapie: Quaddeltherapie mit Procain im schmerzhaften Gebiet oder in den Head'schen Zonen der gestörten Organe sind die Basistherapie. Weiterhin ist eine lokale Behandlung der peripheren Nerven (N. fibularis am Fibulaköpfchen, N. tibialis am medialen Knöchel) angezeigt. Wirkungsvoll sind zudem Injektionen in alle Zwischenzehen- oder Fingerpunkte (Schwimmhautfalten), da dort die Teilungsstellen der Nerven und der Blutgefäße besondere neurologische Verschaltungen zeigen.
Erweiterte Segmenttherapie: Die Injektionen an die sympathischen Ganglien (Ggl. cervicale superius, Ggl. stellatum und Ggl. coeliacum) sind hier von Bedeutung. Erfolgversprechend sind Infiltrationen an die Facetten der Wirbelgelenke der gestörten Organsegmente, die indirekte Grenzstranginjektion nach Mink.
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Bei Erkrankungen der Beine sind Injektionen von Procain und Natriumbicarbonat in die A. femoralis oder an andere erreichbare Gefäße mit Procain unverzichtbar.
Störfeldtherapie: Störfelder – neuromodulative Trigger – sind besonders im HWS-Bereich Auslöser für eine Funktionskettenstörung der gesamten Wirbelsäule. Auf besonderen Etagen werden vertebragen sympathische Reize auf die inneren Organe transformiert und behindern deren parasympathische Entgiftungsleistung. Injektionen an die Nasennebenhöhlen, die Zähne, Tonsillen und Ohr, an Narben – auch den Nabel – und an die Unterleibsorgane sind einfache, aber wirkungsvolle Eingriffe.
Alle Injektionen und eine nachfolgende manualtherapeutische Lösung von Blockierungen helfen, die Durchblutung und die Entgiftungsleistung zu verbessern.
Die neuraltherapeutischen Injektionen können mit Procain 1 %ig oder auch mit einer Mischung von Procain 2 %ig und homöopathischen Injektionsmitteln durchgeführt werden.
Infusionsneuraltherapie
Die Infusionsneuraltherapie ist als systemische Gabe eine ideale Ergänzung:
400 ml 0,9 % NaCl-Lösung
120 ml 8,4 % Natriumbicarbonat
10–40 ml Procain 1 %ig
Laufzeit 1 Stunde, 2 × wöchentlich initial 6–10 ×, dann 1 × wöchentlich und später 1 × monatlich verabreichen.
Dr. med. Rainer WanderLiteratur
- 1 Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland . Medizinische Sektion der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft, Dornach, Hrsg. Vademecum anthroposophischer Arzneimittel. Der Merkurstab. 2010; Suppl.
Dr. med. Rainer Wander
Friedensstraße 47
07985 Elsterberg
Email: dr.wander@t-online.de
Dr. med. Stefan Hägele-Link
Klinik für Neurologie
Kantonsspital St. Gallen
Rorschacherstr. 95
9007 St. Gallen
Schweiz
Email: stefan.haegele-link@kssg.ch
Dr. Johannes Wilkens
Geriatrisches Rehabilitationszentrum
Alexander von Humboldt Klinik
Dr. Gebhardt-Steuer-Straße 24
95138 Bad Steben
Email: dr.wilkens@humboldtklinik.de
Barbara Koch
Abteilung für Naturheilkunde der Charité – Universitätsmedizin Berlin
Immanuel Krankenhaus
Königstraße 63
14109 Berlin
Email: b.koch@immanuel.de