Zusammenfassung
Chronische Lebererkrankungen sind trotz großer Erfolge der Schulmedizin z. T. nur unbefriedigend behandelbar. Häufig wenden Patienten dann Naturheilverfahren bzw. Komplementärmedizin an. In einer selektiven Literaturrecherche und nach den Erfahrungen des Autors wird die vorhandene Evidenz zum Einsatz von Naturheilverfahren bzw. Komplementärmedizin bei chronischen Lebererkrankungen zusammengefasst. Wenn eine kausale Therapie (z. B. Viruselimination) nicht möglich bzw. nicht ausreichend wirksam ist, profitieren Patienten mit chronischen Lebererkrankungen insbesondere von nicht medikamentösen Verfahren, die das Risiko für die Entwicklung einer Leberzirrhose reduzieren oder die Progression verlangsamen. Hierzu gehören Gewichtsreduktion (Lebensstilmodifikation), die Reduktion einer evtl. vorhandenen Eisenüberladung durch Aderlässe sowie die Vermeidung von Alkohol und lebertoxischer Medikamente. Zusätzlich spielt bei Leberzirrhose die richtige Ernährung eine wesentliche Rolle. Daneben haben Vollbäder und pflanzliche Präparate sowie Vitamin D aufgrund ihres Wirkmechanismus ein Potenzial in der Behandlung chronischer Lebererkrankungen.
Schlüsselwörter
Leberzirrhose - chronische Hepatitis - Steatose - Aderlass - Lebensstil