Geburtshilfe Frauenheilkd 2012; 72(5): 384
DOI: 10.1055/s-0031-1298449
Der interessante Fall
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Mehrlingsschwangerschaft. Mehrlinge mit Anomalie eines Feten

Josef Deutinger
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Publication Date:
30 May 2012 (online)

Fall 1

Eine besondere Herausforderung stellt die Betreuung einer Mehrlingsschwangerschaft dar, wenn ein Kind mit einer Anomalie betroffen ist.

Diagnose

Bei einer 37-jährigen Patientin (St. p. IVF, 116 kg) wurde beim Ersttrimester-Screening eine ausgeprägte Megavesica bei einem Mehrling gefunden (die NT war bei beiden unauffällig). Während einer ausführlichen Beratung wurden der Patientin folgende Möglichkeiten angeboten:

  • nichts tun, nur beobachten

  • zuwarten bis zur 16. SSW und eine Amniozentese bei beiden Mehrlingen durchführen

  • zuwarten bis zu 16. SSW und eine Amniozentese beim betroffenen Mehrling durchführen

  • eine Vesikozentese in der 16. SSW durchführen und aus dem fetalen Harn eine Chromosomenanalyse erstellen


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Verlauf

Die Patientin entschied sich für die Vesikozentese. Der Chromosomensatz war numerisch und strukturell unauffällig, die bei der Punktion völlig entleerte Harnblase füllte sich nicht mehr und die Patientin wurde in der 37. SSW von 2 gesunden Knaben entbunden.


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