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DOI: 10.1055/s-0031-1298925
Mit Karte und Kompass – OPD im Alltag
Publication History
Publication Date:
08 March 2012 (online)
Zusammenfassung
Klinische Diagnostik steht immer vor der Herausforderung, entweder allgemeinverständlich, aber für den Einzelfall irrelevant, oder aber hoch personalisiert, jedoch kaum noch von außen nachvollziehbar zu sein. Einen Lösungsversuch für dieses Dilemma bietet seit etwas mehr als 15 Jahren die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD). Die OPD ergänzt aus psychodynamischer Perspektive die rein deskriptive Symptomdiagnostik um die Bereiche Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen, maladaptive Beziehungsmuster, lebensgeschichtlich wirksame innere Konflikte und strukturelle Einschränkungen der Persönlichkeit. Diese multiaxiale Herangehensweise ermöglicht nicht nur einen entsprechenden Befund, sondern kann direkt die therapeutische Arbeit unterstützen. Im Beitrag sollen Chancen der OPD-Diagnostik für eine Verbesserung von Indikationsstellung, Therapieplanung und Gestaltung der therapeutischen Beziehung skizziert werden.
Schlüsselwörter
OPD - Diagnostik - psychodynamisch - Beziehung - Konflikt - Struktur
Literatur
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Dr. phil. Johannes C. Ehrenthal
Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik
Thibautstraße 2
69115 Heidelberg
Email: johannes.ehrenthal@med.uni-heidelberg.de