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DOI: 10.1055/s-0031-1301004
Intraoperative MRT (iMRT) in der Neurochirurgie: eine radiologische Sichtweise
Intraoperative MRI (iMRI) in Neurosurgery: a Radiological Point of ViewPublication History
Publication Date:
04 January 2012 (online)
Einleitung
In den 1990er-Jahren hat die MRT bei der Operationsplanung und Kontrolle des Resektionsgrades in der Neurochirurgie zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Eine MRT-basierte Resektionskontrolle während der Operation ist dann besonders hilfreich, wenn sich hinter einer sauberen Resektionshöhlenwand in gewissem Abstand innerhalb des gesunden Hirnparenchyms noch Tumorreste befinden, auch wenn man zuvor beim Blick durch das Mikroskop von einer kompletten Resektion ausgegangen ist. Die iMRT ermöglicht eine sicherere und weniger aggressive Neurochirurgie und kann eine komplette Resektion bestätigen. Diese Vorteile müssen jedoch durch eine verlängerte Operationszeit erkauft werden. So ist die spezielle Positionierung des in der Mayfield-Klemme eingespannten Kopfes in der MRT unter metallfreien Bedingungen sehr aufwendig. Andererseits vertreten einige Neuroradiologen auch die Meinung, dass die Operationszeit eher verkürzt wird, da die neurochirurgische Vorgehensweise durch magnetresonanztomografisch gesicherte, verbliebene Tumorreste genau vorgegeben und erleichtert wird (Bradley WG. AJNR Am J Neuroradiol 2002; 23: 348–349).
Bei der Operationsplanung für die navigierte und stereotaktische Neurochirurgie werden 3-dimensionale MRT-Datensätze des Gehirns gewonnen. Kontrastmittelgefüllte (KM-gefüllte) Marker an der Kopfoberfläche (Fiducials) ermöglichen die genaue räumliche Lokalisation der Läsion im Gehirn und sind dem Neurochirurgen eine große Hilfe bei der Wahl eines direkten und schonenden Zugangsweges. Sehr empfindliche, direkt an die Läsion angrenzende Strukturen (Venen, Sprachregion), die eine komplette Resektion möglicherweise verhindern, können so bereits im Vorfeld der Operation besser erkannt werden.