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DOI: 10.1055/s-0032-1304169
Quelle für aktuellen Ausbruch unklar – Ebola zurück in Liberia
Publication History
Publication Date:
17 August 2015 (online)
Ende Juni – etwa 1,5 Monate nachdem Liberia als erstes und bisher einziges der 3 am schlimmsten von der Ebolaepidemie betroffenen Länder als ebolafrei erklärt worden war – kam der Rückschlag: Zunächst wurde das Virus post mortem bei einem jungen Mann aus einer abgelegenen Region im County Margibi nachgewiesen. In den folgenden Tagen wurden dann 5 weitere Infektionen unter dessen Kontaktpersonen bestätigt.
Die Quelle dieses neuen Ausbruchs ist indes noch unklar. Es handelt sich mit Sicherheit nicht um einen Wiederimport aus den Nachbarländern Sierra Leone oder Guinea, in denen das Virus immer noch zirkuliert. Vielmehr ähnelt das Genom des aktuell nachgewiesenen Virus’ der Virusvariante, die bereits vergangenes Jahr in der Region Liberias verbreitet war. Auch dass das Virus die ganze Zeit über unbemerkt in der Bevölkerung Liberias zirkulierte, wird ausgeschlossen, da die Kontrollinstanzen in Liberia doch mittlerweile recht effektiv arbeiten. Man geht daher momentan davon aus, dass das Virus die ganze Zeit über latent in einem Ebolaüberlebenden oder in einem Tier vor Ort vorhanden war. So gibt es mehrere Studien, die belegen, dass Ebolaviren mehrere Monate in bestimmten Regionen des Körpers, in denen sie relativ geschützt vor dem Immunsystem sind, überdauern können, etwa in den Hoden, der Plazenta oder im Auginneren. Auch der letzte Ebolapatient Liberias Mitte Februar hatte sich vermutlich während des ungeschützten Geschlechtsverkehrs mit einem Ebolaüberlebenden infiziert.
Darüber hinaus gibt es mehrere Untersuchungen, deren Ergebnisse nahe legen, dass sich auch Tiere wie Hunde mit Ebolaviren infizieren können, diese Infektionen allerdings symptomlos verlaufen. Eine erste Hypothese, der neue Ausbruch hätte durch den Verzehr eines toten Hundes begonnen, bestätigte sich jedoch allem Anschein nach nicht – der Kadaver des Tieres wurde mittlerweile negativ getestet.
Dr. Raymund Lösch und Dipl. Biol. Unn Klare, Bad Doberan
Quellen: promed, WHO, CDC
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