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DOI: 10.1055/s-0032-1304224
Hohe Priorität: Nachwuchsförderung in der Phytotherapie
Verantwortlicher Herausgeber dieser Rubrik:
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
25. Januar 2012 (online)
Dass die Phytotherapie trotz aller Bemühungen seitens der Herstellerfirmen, der Pharmazeuten, der Pharmakologen, der pharmazeutischen Biologen und der wenigen Ärzte, die sich noch praktisch mit der Phytotherapie beschäftigen, nicht wie gewünscht beim Patienten »ankommt« ist mittlerweile jedem klar geworden: Die Verordnungszahlen gehen zurück, das grüne Rezept findet zu selten Anwendung. Zusätzlich verhindern die Änderungen durch das Gesundheitsmodernisierungsgesetz 2004 die breite Verordnung von Phytopharmaka durch die gesetzlichen Krankenversicherungen. Hinzu kommen die zunehmenden Empfehlungen selbst gepflückter Heilkräuter durch sogenannte »Kräuter- Experten«, die in der Bevölkerung oft großes Ansehen genießen.
Diesem Prozess ist nur durch eine fundierte Kenntnis der Ärzte auf dem Gebiet aller pflanzlichen Zubereitungen entgegenzuwirken. Wie soll dies aber geschehen, wenn in den maßgeblichen Gremien der Phytotherapie kaum noch Anwender sitzen? Eine Antwort hierauf versucht derzeit das »Kompetenzteam Phytotherapie« im Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin (ZAEN) zu geben, in dem deshalb schwerpunktmäßig Anwender sitzen.
Eine andere Antwort darauf wäre die, dass man der Förderung des Nachwuchses eine höhere Priorität als bisher einräumt. Es braucht daher alle unsere Bemühungen, die Studierenden zu unterstützen, um den wissenschaftlichen und ärztlichen Nachwuchs frühzeitig an das Thema Phytotherapie heranzuführen. Die Innovationspolitik auf dem Gebiet der Phytotherapie bedeutet daher, der Ausbildung von Studierenden eine höhere Priorität beizumessen. Der Nachwuchsförderung durch die Hochschulen kommt dabei eine herausragende Bedeutung zu. Die Universitäten Münster, Bochum und Leipzig werden nun schon zum dritten Mal das Ihre hierzu beitragen. Sie veranstalten am 2. und 3. März 2012 am Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie der Universität Münster, unter der Ägide von Herrn Prof. A. Hensel, das 3. Young Researcher Meeting.
Das mittlerweile schon zur Tradition gewordene Treffen soll einen Austausch zwischen jungwissenschaftlich tätigen Pharmazeuten, Pharmakologen und Medizinern, die auf dem Gebiet der Phytotherapie und anderen pharmazeutisch-medizinischen Anwendungen pflanzlicher Materialien forschen, ermöglichen. Von Interesse sind analytische, pharmakologische und klinische Untersuchungen zur Phytotherapie und anderen Zubereitungen aus Naturstoffen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht der gezielte Dialog und der intensive Austausch.
Wir rufen daher all diejenigen, die Doktoranden oder Diplomanden auf dem Gebiet der Phytotherapie oder anderer Zubereitungen aus Naturstoffen betreuen, dazu auf, ihren Nachwuchs zum Meeting zu schicken: Die Keimzelle der zukünftigen Phytotherapie liegt nicht zuletzt hier und dem muss unsere ganze Aufmerksamkeit gelten.
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