Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2012; 19(01): 5
DOI: 10.1055/s-0032-1304710
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aus aller Welt – Aktuelles kurz notiert

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. Februar 2012 (online)

 

Tularämie in Tasmanien

Tasmanien meldete im Herbst letzten Jahres 2 Fälle von Tularämie. Die erkrankten Frauen waren in der Umgebung der Orte Queenstown und Zeehan im Westen der Insel von Possums gebissen beziehungsweise gekratzt worden. In beiden Fällen manifestierte sich die Infektion in ihrer ulzeroglandulären Form und verlief mild.

Der Erreger der Tularämie, Francisella tularensis, tritt eigentlich – so die Annahme – ausschließlich auf der Nordhalbkugel auf. Einzige bisherige Ausnahme war der einmalige Nachweis der Unterart F. Tularensis subsp. novicida, im australischen Bundesstaat Northern Territory im Jahr 2003. Es gibt bisher keine Informationen darüber, welche Unterart die beiden tasmanischen Fälle hervorgerufen hat.


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Allergie durch Seife in Japan

Mehr als 470 Menschen entwickelten in Japan eine Weizenallergie, nachdem sie die Gesichtsseife "Cha no Shizuku" verwendet hatten. Zu den Symptomen gehörten Schwellungen, Ausschläge, Atembeschwerden und in mindestens einem Fall auch Bewusstlosigkeit – 66 Betroffene wurden im Krankenhaus behandelt.

Die Herstellerfirma hat mittlerweile alle 4,6 Mio. Käufer per Brief über mögliche Gefahren aufgeklärt und ältere Chargen zurückgerufen. Das Produkt ist weiter auf dem Markt und soll keine allergenen Substanzen mehr beinhalten.

Viele Kosmetika rufen allergische Reaktionen wie Ausschläge und Schwellungen hervor. Atemwegsprobleme oder Bewusstlosigkeit sind jedoch äußerst ungewöhnlich für ein Produkt, das nur äußerlich aufgetragen wird.


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Hantavirus in China

Im Verlauf des Jahres 2011 meldete die ostchinesische Provinz Shandong 938 Infektionen mit dem Hantavirus. An den Folgen verstarben 24 Erkrankte. Im Jahr 2010 wurden 956 Infektionen, darunter 13 Todesfälle, gemeldet. Alle Betroffenen stammten aus ländlichen Regionen und hatten entweder direkten Kontakt zu infizierten Ratten, verzehrten Rattenfleisch oder wurden von Wanzen gebissen, die an Ratten parasitisiert hatten.


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Menningokokken in Brasilien

Seit Beginn des Jahres erkrankten in dem nordostbrasilianischen Bundesstaat Bahia etwa 1670 Menschen an einer Meningitis durch Menningokokken. Mindestens 109 Personen verstarben an den Folgen der Infektion. Bereits seit 2 Jahren werden in Bahia größere Ausbrüche gemeldet. Zwischen Januar 2009 und Mai 2010 gab es etwa 180 Todesopfer. Darüber, welcher Serotyp für den momentanen Ausbruch in Bahia verantwortlich ist, liegen derzeit noch keine Informationen vor. In der Vergangenheit zirkulierten hier sowohl die Serogruppen B als auch C.


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Campylobakteriose in den USA

Im Dezember meldete das Gesundheitsministerium von Wyoming 2 ungewöhnliche Infektionen: Im Sommer 2011 infizierten sich 2 Mitarbeiter einer Schaffarm mit dem Bakterium C. jejuni. Einer wurde wegen Durchfall, Magenkrämpfen, Fieber, Übelkeit und Erbrechen vorübergehend stationär behandelt.

Die wahrscheinlich Quelle der Infektionen ist ungewöhnlich: Beide Männer hatten mehrere Tage lang mit ihren Zähnen Lämmer kastriert und deren Schwänze beschnitten. Von 12 Arbeitern erkrankten sie als einzige.

Dr. Raymund Lösch und Dipl. Biol. Unn Klare, Bad Doberan

Quelle: promed


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