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DOI: 10.1055/s-0032-1304757
Profi-Tipp
Publication History
Publication Date:
22 February 2012 (online)
Zusammenfassung
MYOFASZIALES TAPING: Faszien sind nicht nur passive Hüllen, sondern auch aktive Kraftüberträger. Werden sie kontrakt, können sie zu Schmerzen und Funktionseinschränkungen führen. Myofasziales Taping kann die Faszienspannung regulieren und die Beschwerden des Patienten schnell und deutlich verbessern. Durch mehrere Anlagen auch langfristig.
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Symptome und Tests
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Patientin mit Schmerzen im Bereich des rechten SIG, besonders im Sitzen und in Bewegung
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Wert auf der visuellen Analogskala (VAS) 7,5 (von 10)
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Funktionseinschränkungen im Hüftgelenk, insbesondere während der Flexion
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asymmetrische Faszienspannung, auf der rechten Seite erhöht (Kieferbereich, ischiokrurale Muskulatur)
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Hypothesen
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Über- und Fehlbelastungen erhöhen die auf das SIG wirkenden Muskel- und Faszienspannungen und führen zur Dysfunktion des Gelenks (Blockade).
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Kiefergelenk und SIG beeinflussen sich gegenseitig ungünstig.
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Hintergrund
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Laut Untersuchungen der Physio Training Academy treten bei mehr als 93% der Patienten mit SIG-Beschwerden Fehlspannungen im Kieferbereich auf [1].
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Bei fast allen Patienten mit Fehlspannungen im Kieferbereich verbessert sich die SIG-Funktion, wenn der Therapeut den Kieferbereich tapet [1].
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Anlage der Tapes
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Der Therapeut setzt Crossies (Cross-Tape, Gittertape) und die myofaziale Release-Technik ein. Durch das Reduzieren der myofaszialen Spannung verlängern sich die Faszien wieder.
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Die [Abb. 1]–[Abb. 6] zeigen sehr effektive Anlagen. Sie berücksichtigen die Wechselwirkungen im myofaszialen System umfassend.
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Wirkungen
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Die Myofasziale Tapingmethode stellt die myofasziale Balance wieder her und optimiert das myofasziale System (Grundprinzip).
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Myofasziale Release- und Aktivierungstechniken regulieren rasch die myofasziale Spannung: sofort nach der Tapeanlage. Dysfunktionen und Schmerzen reduzieren sich, Muskelfunktionen und Bewegungen verbessern sich. Auch in diesem Fall ist die Patientin wieder schmerzfrei (VAS 0).
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Je nach Problematik verändert der myofasziale Release meist schon nach 5–15 Tagen langfristig die Faszienstruktur. Die myofasziale Spannung passt sich dauerhaft an.
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In ca. 95% der Fälle ist die schmerzhafte SIG-Blockade beseitigt.
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Literatur
- 1 Erhard M. Basiskurs Flexotaping. Myofasziales Taping. Bühlertal: unveröffentlichtes Manuskript 2011
Korrespondenzadresse
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Literatur
- 1 Erhard M. Basiskurs Flexotaping. Myofasziales Taping. Bühlertal: unveröffentlichtes Manuskript 2011