Aktuelle Dermatologie 2013; 39(05): 159
DOI: 10.1055/s-0032-1309629
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Dermatologische Externa-Therapie

Dermatological External Therapy
C. Bayerl
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Korrespondenzadresse

Prof. Dr. med. Christiane Bayerl
Klinik für Dermatologie und Allergologie
Hauttumorzentrum Wiesbaden
HSK, Dr. Horst Schmidt Kliniken
Ludwig-Erhardt-Str. 100
65199 Wiesbaden

Publication History

Publication Date:
13 May 2013 (online)

 

    Drei und sieben waren schon immer besondere Zahlen in Religion, Volksglaube und in der Mundart – „Nicht bis drei zählen können“ oder die „Siebenschläfer“. So erstreckt sich auch das Curriculum Dermatologische Externa-Therapie über 3 Tage mit je 7 Stunden oder auch über kürzere Zeiträume und angehängt an dermatologische Kongresse – angeboten für Pflegekräfte, ärztliches Hilfspersonal und Fachangestellte in der Patientenversorgung. Mit „nicht zählen können“ und „sieben Monate schlafen“ hat das Curriculum jedoch gar nichts zu tun.

    Es ist etwas für die Engagierten und dauert trotzdem nur 3 × 7 Stunden und nicht 7 Monate. Im Grundseminar geht es um das Berufsverständnis selbst, die dermatologischen topischen Therapieoptionen, die Externa-Formen, die Hilfsstoffe, die Wirkung, die Auswahl und den Einsatz der Externa, abschließend geübt in Gruppenarbeit. Aufbau-Seminar und Spezial-Seminar folgen – bestanden hat nur, wer die Abschlussprüfung schafft.

    In meiner Assistentenzeit war ein Pflegestützpunkt für etwa 25 Patienten zuständig. Heute werden 40 Betten über einen Pflegestützpunkt betreut. Ich will damit nicht sagen, dass früher alles besser war – nur, damals gab es nach einer Zeit des Pflegenotstandes in den 70er-Jahren wieder auch mal eine Zeit der hohen Nachfrage dieses Patienten-zuwendungsintensiven, verantwortungsvollen und emotional fordernden Berufs. Mitarbeiter/innen aus dem europäischen Umfeld haben sich in dieser Zeit in den Pflegeberuf gut integriert. Nun hat die Waagschale wieder in die andere Richtung ausgeschlagen und der Bedarf an Pflegekräften kann erneut nicht mit qualifiziertem Personal gedeckt werden.

    In Zeiten des Personalengpasses, der Bündelung der Ressourcen, der Versorgung der Stationen aus einem Pflegepool und der überlappenden Bettenbelegung in Clustern stellt sich die Pflege ganz neuen Aufgaben. Eine Kraft muss nun die Kenntnis im operativen Bereich und im konservativen Bereich für mehrere Fachdisziplinen bereit halten und dann auch noch in der sehr speziellen dermatologischen Therapie für unser Fach. Dieses Problems hat sich erfreulicherweise die DDA angenommen. Und dies zeigt auch, dass das Thema nicht nur der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, sondern auch dem Berufsverband deutscher Dermatologen am Herzen liegt, d. h. es ist ein Thema für Klinik und Praxis.

    Ich würde mich daher sehr freuen, wenn Sie das Angebot zum Curriculum Dermatologische Externa-Therapie weitertragen in ihre Kliniken, weiter an die Pflegedienstleitungen und Geschäftsführungen, und bin sicher, dass die Praxismitarbeiter mindestens genauso profitieren können.

    Selbstverständlich gilt meine Empathie genauso dem Curriculum Tropen- und Reisedermatologie in diesem Heft, ein Bereich der Dermatologie, der gestärkt werden muss, denn nur so kann er für unser Fach verteidigt werden.

    Ihre
    Christiane Bayerl


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    Prof. Dr. Christiane Bayerl

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    Prof. Dr. med. Christiane Bayerl
    Klinik für Dermatologie und Allergologie
    Hauttumorzentrum Wiesbaden
    HSK, Dr. Horst Schmidt Kliniken
    Ludwig-Erhardt-Str. 100
    65199 Wiesbaden


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