Aktuelle Dermatologie 2013; 39(06): 204
DOI: 10.1055/s-0032-1309666
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Korrespondenzadresse

Prof. Dr. med. Hjalmar Kurzen
Facharzt für Dermatologie und Venerologie
Kesselschmiedstr. 2
85354 Freising

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Publication Date:
10 June 2013 (online)

 

    Effektive Behandlung des Angiokeratoma Fordyce im Genitalbereich mit 1064 nm-long-pulse-Nd:YAG-Laser
    Kurzkommentar zu Seite 213

    Psychologische und medizinische Aspekte von Tattoo und Piercing, ein Update
    Kurzkommentar zu Seite 228

    Effektive Behandlung des Angiokeratoma Fordyce im Genitalbereich mit 1064 nm-long-pulse-Nd:YAG-Laser

    Kurzkommentar zu Seite 213

    Unterschiedliche Wege können zum Ziel führen. In der Lasermedizin werden immer wieder neue Verfahren entwickelt, mit denen bestimmte Erkrankungen im Prinzip behandelt werden können. So gibt es für vaskuläre Veränderungen je nach Eindringtiefe der Läsion grundsätzlich unterschiedliche Lasertypen, wie z. B. den KTP oder den Farbstoff-Laser für oberflächliche eher rote Gefäße und Gefäßmalformationen. Für tiefer liegende Läsionen können sehr gut 940 nm-Diodenlaser sowie die lang gepulsten Neodym-YAG-Laser angewendet werden. Im klinischen Alltag fällt die Entscheidung für den einen oder anderen Lasertyp zum einen aufgrund der Erfahrung des Anwenders, zum anderen aber auch (leider) manchmal aufgrund der unterschiedlichen Verfügbarkeit eines Gerätes. Hilfreich ist es in jedem Fall, wenn Erfahrungen ausgetauscht werden, sei es im persönlichen Gespräch oder aber in Form von kleinen Fallsammlungen. Kadurina und Mateeva steuern in dieser Ausgabe der „Aktuellen Dermatologie“ siebzehn Patienten mit genital lokalisierten Angiokeratomen vom Typ Fordyce und deren Behandlung mit dem lang-gepulsten Neodym-YAG-Laser zum allgemeinen Erfahrungsschatz bei. Sie haben hierbei gute Ergebnisse erzielt, bei insgesamt moderaten Nebenwirkungen. Vorsicht aber bei der Übertragung der angegebenen Behandlungsparameter auf andere Patienten bzw. andere Geräte. Jedes Lasergerät hat so seine Eigenheiten, die sich aus Pulsdauer, Intensität und auch dem Kühlungssystem zusammensetzen. Es ist immer ratsam sich mit der Leistung von „unten“ an den wirksamen Bereich heranzutasten, um so mit der niedrigst möglichen Energie möglichst wenige Nebenwirkungen zu produzieren. Lieber nehme ich in Kauf, einen Patienten einmal mehr behandeln zu müssen, als dass ich Verbrennung, Krusten und Schmerzen produziere. Glücklicherweise sinkt die Nebenwirkungsrate dank immer besserer Lasergeräte bei sachgechter Anwendung immer weiter. Prinzipiell sollte ich mich in meiner Anwendungspraxis aber nicht nur auf die Empfehlungen des Herstellers verlassen (die manchmal recht lückenhaft sind), sondern vom allgemeinen dermatologischen Erfahrungsschatz profitieren, der Dank der „Aktuellen Dermatologie“ ja auch in der Praxis gut verfügbar ist.

    Psychologische und medizinische Aspekte von Tattoo und Piercing, ein Update

    Kurzkommentar zu Seite 228

    In unserer täglichen Praxis werden wir häufig mit unterschiedlichem Körperschmuck oder Körpermodifikationen wie Tattoos und Piercings konfrontiert. Sicherlich haben auch Sie bereits eine eigene Meinung dazu. Man kann es mögen oder nicht. Aber was motiviert Menschen, sich die Namen ihrer Partner, Blumen-, Frauen- oder religiösen Motive auf die Haut zu tätowieren? Bei wem besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass dieser Schmuck auch in 10 oder 20 Jahren noch erwünscht ist? Muss ich bestimmten Krankheitsgruppen (z. B. Neurodermitikern) aus gesundheitlichen Gründen von einem Tattoo abraten? Stigmatisierten Tattoos und Piercings vor einigen Jahren noch bestimmte gesellschaftliche Randgruppen, sind sie heute auch durch die gewohnheitsmäßige Zurschaustellung nackter Haut insbesondere von Stars und Idolen akzeptiert. Man denke hier einmal an David Beckham, Robbie Williams oder Angelina Jolie, die mit Tattoos geradezu übersät sind. Offensichtlich nehmen Tattoos tatsächlich zu, insbesondere bei jungen Frauen. Neben der reinen Kunst bzw. der in den Narzismus übergehenden Eitelkeit und Attraktivitätssteigerung, sind durchaus Motive wie Erinnerung an bestimmte Ereignisse oder Personen sowie Abgrenzung und Selbstbestimmung zu finden. Stirn und Möller beleuchten in dieser Ausgabe der „Aktuellen Dermatologie“ Motivation, Persönlichkeitscharakteristika und Komplikationen von Körpermodifikationen. Auch wenn sich die hygienischen Verhältnisse sowie die Standardisierung der Tattoofarben in Deutschland verbessert haben, ist das Ganze nicht risikofrei. Neue Aspekte, wie die Frage, ob man mit einer Tätowierung überhaupt ein MRT empfehlen kann, werden ebenso besprochen wie die unterschiedlichen Methoden der Tattooentfernung. Hier werden wir Dermatologen immer häufiger in Anspruch genommen und können fachlich qualifizierten Rat und Therapie anbringen.


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    Prof. Dr. med. Hjalmar Kurzen
    Facharzt für Dermatologie und Venerologie
    Kesselschmiedstr. 2
    85354 Freising