Aktuelle Dermatologie 2013; 39(07): 250
DOI: 10.1055/s-0032-1309693
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Korrespondenzadresse

Dr. med. Tobias Plaza
Facharzt für Dermatologie und Venerologie, Allergologie
Haut- und Allergie-Zentrum Brunnehof
Oberlandstraße 100
8610 Uster

Publication History

Publication Date:
10 July 2013 (online)

 

    Fraktionale Laser: Wunsch und Wirklichkeit
    Kurzkommentar zu Seite 257

    Lasertherapie bei Hidradenitis suppurativa/Acne inversa und Pilonidalsinus
    Kurzkommentar zu Seite 268

    Fraktionale Laser: Wunsch und Wirklichkeit

    Kurzkommentar zu Seite 257

    Fraktionale Lasergeräte gehören zwischenzeitlich schon fast zum Standard in der modernen Dermatologie. In den meisten Fällen werden sie zur Behandlung von Aknenarben oder Falten angewendet. Allerdings gibt es viele neue, spannende Optionen zum Therapie-Ansatz mit fraktionierten Lasergeräten. Der Autor hat in der sehr strukturierten Übersichtsarbeit einerseits die etablierten Indikationen zur fraktionierten Lasertherapie vorgestellt, zum anderen zeigt er aber auch neue Optionen in der Kombination dieser Geräte mit anderen Therapien wie beispielsweise der PDT auf. Dazu erörtert er zunächst die Unterschiede zwischen den ablativen und den nicht-ablativen fraktionierten Laserverfahren und schildert verständlich deren Wirkmechanismus. Besonders die temporäre Eröffnung der Hautbarriere (TOR) wird diesbezüglich hervorgehoben, weil sich mit dem Verständnis derselben verschiedenste neue Indikationen für Kombinationstherapien mit fraktionierten Lasern herleiten lassen. So konnte gezeigt werden, dass beispielswiese die intensivierte PDT mit Auftragen der Methyl-Aminolävulinsäure nach ablativer fraktionierter Lasertherapie zu einer tieferen und homogeneren Verteilung derselben in der Dermis führt und in der Konsequenz der Therapieeffekt intensiviert wird. Ähnlich spannende Aussichten werden für die Kombination der fraktionierten Lasertherapie mit Lokaltherapeutika wie Vit-3-Analoga bei Psoriasis oder Retinoiden bei Akne dargestellt.

    Zusammenfassend handelt es sich um eine wichtige Übersichtsarbeit zum Thema der fraktionierten Laser, die aufzeigt, welchen hohen Stellenwert die Geräte bereits im Praxisalltag finden und dass das eigentliche Potenzial dieser Geräte möglicherweise erst in der Kombination mit anderen Verfahren zum Vorschein kommen wird.

    Lasertherapie bei Hidradenitis suppurativa/Acne inversa und Pilonidalsinus

    Kurzkommentar zu Seite 268

    Patienten mit Hidradenitis suppurativa oder Pilonidalsinus sind in der täglichen Praxis nicht selten, und die Therapie erweist sich oft als schwierig. Insbesondere die häufigen Rezidive und das schlechte Ansprechen auf konservative Therapien wie Antibiotika oder Retinoide lassen Frust aufkommen. Daher ist es wichtig, auch neuere Therapieoptionen für diese Krankheitsbilder, wie beispielsweise die Laserepilation, zu finden. Die Autoren haben in sehr übersichtlicher Weise in dieser gut strukturierten Arbeit die verschiedenen Publikationen zur Laserepilation bei Hidradenitis suppurativa bzw. Pilonalsinus miteinander verglichen und die Vor- und Nachteile diskutiert. In einer sehr übersichtlichen Tabelle werden die jeweils zur Therapie verwendeten Verfahren mit genauen Einstellungsparametern aufgezeigt. Dabei zeigt sich, dass die Laserepilation wohl ein geeignetes Verfahren bei leichten Formen der Hidradenitis suppurativa Hurley l und ll ist, um Rezidiven oder einem Fortschreiten vorzubeugen. Kritisch sehen die Autoren jedoch die kurze Nachbeobachtungszeit. Diese ist bei der postoperativen Laserepilation des Pilonodalsinus bis zu 5 Jahren gegeben, sodass hier von einer deutlichen Rezidiv-Prophylaxe gesprochen werden kann.

    Zusammenfassend eine wichtige Übersichtsarbeit, die die Bedeutung des Haarfollikels bei der Pathogenese der Hidradenitis suppurativa bzw. des Pilonodalsinus untermauert und die Vorteile der Rezidiv-Prophylaxe beider Erkrankungen nach Operation ausführlich darstellt.


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    Korrespondenzadresse

    Dr. med. Tobias Plaza
    Facharzt für Dermatologie und Venerologie, Allergologie
    Haut- und Allergie-Zentrum Brunnehof
    Oberlandstraße 100
    8610 Uster