Der Klinikarzt 2012; 41(03): 156
DOI: 10.1055/s-0032-1310354
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Niedermolekulare Heparine – Sichere Antikoagulation – auch langfristig

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Publikationsdatum:
23. März 2012 (online)

 
 

Jährlich erkranken in Deutschland etwa 80 000 Menschen an einer Thrombose. Risikopatienten wie ältere Menschen, Schwangere und Tumorpatienten müssen häufig über eine längere Zeit behandelt werden. Auch bei dieser Patientenklientel sind NMH sicher und effektiv.

NMH zuverlässig in der Langzeittherapie

Die Sicherheit der Thrombosebehandlung hängt stark von der Dauer und Intensität der Antikoagulation ab. "Einerseits muss die Dosis ausreichen, um effektiv Rethrombosen zu verhindern, anderseits muss die Blutungssicherheit gewährleistet sein", erklärt Dr. Stefan Mörsdorf, Homburg, auf einem Satellitensymposium im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie (DGP) in Berlin die Ambivalenz der Thrombosetherapie. Ein weiterer Sicherheitsfaktor ist die Wahl des Präparats. Hier punkten die NMH: So kommt es beispielsweise unter Tinzaparin signifikant seltener zu Blutungen als unter unfraktionierten Heparinen (UFH). Für die Langzeitbehandlung empfiehlt die AWMF-S2-Leitlinie "Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und der Lungenembolie" für Tumorpatienten und Schwangere die Behandlung mit NMH. Für das NMH Tinzaparin liegen dabei die meisten Daten vor.


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Keine Kumulation mit "größerem" NMH

Eines der größten Probleme der NMH ist eine mögliche Wirkstoffkumulation, denn insbesondere niedermolekulare NMH werden stärker renal ausgeschieden als UFH. Doch Studien zeigen: NMH mit größerem Molekulargewicht wie Tinzaparin (MG ~ 6,5 kDa) reichern sich selbst bei hochgradiger Niereninsuffizienz nicht im Körper an. Dr. Nils Keiner, Frankfurt bestätigt: "Tinzaparin ist nahezu frei von Kumulation." Als weiteren Vorteil nennt er das stets gleiche Dosierungsschema von Tinzaparin. Selbst bei niereninsuffizienten Patienten mit einer Kreatinin-Clearance bis 20 ml/min ist keine Dosisanpassung nötig. Insbesondere für die über 75-Jährigen, auf die drei Viertel der VTE-Erkrankungen entfallen, sind umfangreiche Studiendaten vorhanden. Auch aus pharmaökonomischer Sicht ist eine Therapie mit Tinzaparin empfehlenswert: "Tinzaparin ist die günstigste Therapieoption im ambulanten Bereich", zeigt Dr. Keiner am Beispiel eines 80 kg schweren Patienten.


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Tinzaparin für Tumorpatienten und Schwangere

Mithlfe der NMH kann die VTE-Rate bei Tumorpatienten entscheidend reduziert werden. PD Dr. Christoph Sucker, Berlin: "Man nimmt an, dass Heparine bestimmte tumorabhängige Thrombosemechanismen durchbrechen können und daher effektiver sind als Kumarinderivate." Manche Studien deuten sogar auf eine antimetastatische Wirkung der NMH hin. Auch bei Schwangeren steigt die Gefahr einer VTE. Aufgrund ihrer teratogenen Wirkung sind Vitamin-K-Antagonisten nicht zur VTE-Behandlung bei Schwangeren geeignet. Unter NMH hingegen besteht kein erhöhtes Risiko für die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Kindes, wie Studien belegen. Außerdem kann Tinzaparin im Falle einer Blutung aufgund seines hohen Molekulargewichts gut mit Protamin inaktiviert werden – im Gegensatz zu vielen anderen NMH. Ein Argument mehr für die Langzeittherapie mit Tinzaparin.

Quelle: Pressemitteilung Leo Pharma GmbH


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