Dialyse aktuell 2012; 16(03): 190
DOI: 10.1055/s-0032-1311714
Forum der Industrie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erstlinientherapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms mit Sunitinib – Ansprechraten nehmen im Therapieverlauf zu

Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. April 2012 (online)

 
 

Das Therapieziel beim metastasiertem Nierenzellkarzinom (mRCC) ist heute nicht mehr nur der Erhalt der Lebensqualität, sondern in vielen Fällen auch eine Verbesserung des Gesamtüberlebens. Daher sollte möglichst von Anfang an eine hoch effektive systemische Therapie gewählt werden.

Sunitinib motiviert zur Therapiefortsetzung

Wesentlich beigetragen zu diesem Paradigmenwechsel hat die 2007 erfolgte Zulassung des Multi-Kinase-Inhibitors Sunitinib (Sutent®) auch für die Erstlinientherapie des mRCC. Bei Patienten mit niedrigem und mittlerem Risiko wird mit Sunitinib eine hohe objektive Ansprechrate von 47 % vs. 12 % im IFN--Arm (IFN: Interferon) erreicht. Dies ist für den Patienten von besonderer Bedeutung, betonte Prof. Kurt Miller, Berlin. Durch die objektivierbare Kontrolle des Tumors und die rasche Reduktion möglicher tumorassoziierter Beschwerden wird der Patient für die Fortsetzung der Therapie und den konstruktiven Umgang mit Nebenwirkungen motiviert. Unterstützt wird die Motivation durch aktuelle Daten, die zeigen, dass ein gutes Ansprechen des Tumors (Tumorschrumpfung ≥ 10 %) auf die Therapie mit VEGF-Inhibitoren (VEGF: "vascular endothelial growth factor") mit einem signifkant besseren Gesamtüberleben assoziiert ist (32,5 vs. 15,8 Monate, p = 0,002), berichtete Miller.


#

Längere Therapie zahlt sich aus

Eine längere Therapiedauer zahlt sich bei der Therapie mit Sunitinib aus. So zeigen Daten aus der Zulassungsstudie, dass die Ansprechraten im Therapieverlauf noch zunehmen. Komplette Remissionen (vollständige Tumorrückbildung in der Bildgebung) traten dabei umso häufiger auf, je länger Patienten mit Sunitinib therapiert wurden. So gab es in der Auswertung von 2008 bei 11 von 374 Patienten eine komplette Remission, 2007 dagegen nur bei 5 bzw. 7. Unter IFN-α blieb es über die Jahre konstant bei 4 Patienten. Die hohen Ansprechraten und die günstigen Überlebensdaten sind auch der Grund, warum Sunitinib bei Patienten mit niedrigem und mittlerem Risiko als Therapie der ersten Wahl in der Erstlinie angesehen wird, sagte Miller. Da Nebenwirkungen wie Diarrhö, Übelkeit, Müdigkeit und Hand-Fuß-Syndrom zeitlich oft vor dem Ansprechen auftreten, ist ein aktives Nebenwirkungsmanagement von großer Bedeutung, betonte der Onkologe. Dazu gehört die genaue Aufklärung über das zu erwartende Nebenwirkungsspektrum, spezielle Präventions- und Therapiemaßnahmen zur Abmilderung des Hand-Fußsyndroms und ggf. eine Dosisreduktion.

Maria Weiß, Berlin

Quelle: Fachpressegespräch "5 Jahre Sunitinib-Therapie: Eine Standortbestimmung", Berlin, unterstützt von der Pfizer Deutschland GmbH, Berlin, im Rahmen des 8. AIO Herbstkongresses


#
#