Wirbelsäulentraining – Biomechanisch betrachtet

Segmentales Stabilisierungstraining gerät durch die vielen wissenschaftlichen Nachweise in den Fokus der Therapie chronischer Rückenschmerzen. Dieses Buch gibt einen Überblick über den aktuellen Stand wissenschaftlich gesicherter Erkenntnisse der Kraft- und Haltungsdiagnostik und zeigt zugleich die Probleme solcher Nachweise für die therapeutischen Ansätze des Trainings auf.

Das vorgestellte 7-Phasen-Übungskonzept beinhaltet anspruchsvolle funktionelle Trainingseinheiten mit verschiedenen Geräten und Widerständen. Die Übungen sollen entsprechend der theoretischen Anleitung segmental kontrolliert ausgeführt werden. Das Konzept knüpft an eine qualitative und quantitative Anamnese und biomechanische Überlegungen und Befunde an (z. B. apparative Rumpfkrafttests und videorasterstereographische Wirbelsäulenformanalyse). Es soll durch empirische Befunde gesichert sein, welche sich auf den Zusammenhang von Haltungsauffälligkeiten und Rückenschmerzsyndromen beziehen. Dies gelingt jedoch nicht überzeugend, zumal neurophysiologische und motokybernetische Erkenntnisse für die segmentale Kontrolle und Stabilisation nicht diskutiert werden.

Ein praxisorientiertes, jedoch bedingt gut ausgearbeitetes Fachbuch zur Therapie von Rückenschmerzen. Es dominiert ein Katalog mit Übungen, welche für viele Patienten zu anspruchsvoll sind. Die theoretischen Grundlagen zu den Übungen beruhen leider nur auf biomechanischen Überlegungen und körperstrukturanalytischen Befunden. Neurophysiologische und motokybernetische Grundlagen und Erkenntnisse fehlen gänzlich.

Christof Otte, Diplom-Sportwissenschaftler und Heilpraktiker aus Villingen-Schwenningen