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DOI: 10.1055/s-0032-1311977
Auf die Formulierung kommt es an
Publication History
Publication Date:
13 April 2012 (online)
”Der Ton macht die Musik!“ Nicht nur was man sagt, ist entscheidend, sondern vor allem auch wie man es sagt. Ob wir mit einem Anliegen erfolgreich sind, hängt zu einem großen Teil davon ab, wie wir es formulieren.
Dieses Prinzip gilt nicht nur für die zwischenmenschliche Kommunikation: Es lässt sich ebenso auf die Pharmakotherapie übertragen. Auch hier spielt die Formulierung eine entscheidende Rolle, denn: Ein Wirkstoff allein ist noch kein Medikament. Bevor ein Wirkstoff zur Therapie eingesetzt werden kann, muss er erst mit den richtigen Hilfsstoffen kombiniert und in eine geeignete Darreichungsform gebracht werden.
Diese Aufgabe übernimmt die Galenik, die Wissenschaft von der Herstellung von Arzneimitteln. Sie bestimmt, in welcher Form der Wirkstoff verabreicht und über welchen Zeitraum er anschließend im Körper freigesetzt wird. Wie entscheidend diese galenischen Eigenschaften der Medikamente z. B. für den Erfolg einer Schmerztherapie sind, erfahren Sie im Beitrag ”Opioidwirkungen – Die Galenik macht den Unterschied“ von Kuno Güttler ab S. 224. So ist eine praktikable Rund-um-die-Uhr-Analgesie erst dadurch möglich, dass die Wirkzeit der zumeist verwendeten Opioide durch Retardformulierungen verlängert wird. Dennoch scheint den Besonderheiten der Galenik auch in der Schmerztherapie immer noch nur geringe Beachtung zuteil zu werden.
Noch vor einigen Jahre wurde äußerst kontrovers über den Einsatz geblockter Tuben bei Kindern unter 8 Jahren diskutiert. Vonseiten der Gegner wurden vor allem vermehrt auftretende Atemwegsschäden als Argument angeführt.
Mittlerweile können geblockte Tuben bei Säuglingen und Kindern gemäß offizieller Empfehlungen eingesetzt werden. In speziellen Situationen, wie z. B. bei Kindern mit schwersten Brandverletzungen, werden sie sogar bevorzugt gegenüber ungeblockten Tuben. Für einen sicheren Einsatz müssen jedoch gewisse Bedingungen erfüllt sein sowie wichtige Regeln eingehalten werden. Welche das im Einzelnen sind, lesen Sie im Beitrag von Markus Weiss und Andreas Wolf ab S. 232.
Bei der Therapie psychischer Störungen auf der Intensivstation fehlt es momentan noch weitgehend an Evidenz. Dennoch können nach derzeitigem Kenntnisstand einige Empfehlungen gegeben werden. Alexander Wolf und Frank-Gerald Pajonk stellen im 2. Teil ihres Beitrags ab S. 214 die wichtigsten Therapiemaßnahmen vor, die jeder Intensivmediziner kennen sollte.
Wir hoffen, Ihnen auch in diesem Heft wieder neue und hilfreiche Informationen bieten zu können.
Viel Spaß beim Lesen wünschen
Ihre Herausgeber und Ihre Redaktion
Herausgeber
T. Hachenberg, Magdeburg
W. Koppert, Hannover
C. Krier, Stuttgart
G. Marx, Aachen
N. Roewer, Würzburg
J. Scholz, Kiel
C. Spies, Berlin
H. Van Aken, Münster
H. Wulf, Marburg
K. Zacharowski, Frankfurt/Main
Experten-Panel
B. Bein, Kiel
E. Biermann, Nürnberg
J. Biscoping, Karlsruhe
B. Böttiger, Köln
H. Bürkle, Freiburg
B. Dirks, Ulm
V. von Dossow, München
L. Eberhart, Marburg
U. Ebmeyer, Magdeburg
M. Fischer, Göppingen
G. Geldner, Ludwigsburg
W. Gogarten, München
J. Graf, Frankfurt/Main
S. Grond, Detmold
U. Kaisers, Leipzig
C. Kill, Marburg
U. Klein, Nordhausen
S. Kozek-Langenecker, Wien
P. Kranke, Würzburg
L. Lampl, Ulm
J. Martin, Göppingen
A. Meißner, Soest
J. Pfeferkorn, Stuttgart
M. Schäfer, Berlin
T. Schnider, St. Gallen
T. Schürholz, Aachen
U. Schwemmer, Neumarkt
T. Standl, Solingen
F. Stüber, Bern
R. Sümpelmann, Hannover
M. Tramèr, Genf
K. Ulsenheimer, München
T. Volk, Homburg/Saar
A. Walther, Stuttgart
F. Wappler, Köln
E. Weis, Nürnberg
Organschaften
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