ergopraxis 2012; 5(05): 40-41
DOI: 10.1055/s-0032-1313822
profession & perspektiven
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Schwarzes Brett


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Publication Date:
11 May 2012 (online)

 

Aktion Demenz – Demenz geht uns alle an

Heute leben etwa 1,3 Millionen Menschen mit Demenz in Deutschland. Bereits im Jahre 2030 dürften es laut Demenz-Report des Berliner Instituts für Bevölkerung und Entwicklung 2 Millionen sein, im Jahr 2050 2,6 Millionen. Wie kann die alternde Gesellschaft die Herausforderung Demenz in den kommenden Jahren meistern? Dieser Frage widmet sich die von der Robert Bosch Stiftung geförderte Initiative „Aktion Demenz - Gemeinsam für ein besseres Leben mit Demenz“. Unter dem Motto „Demenz geht uns alle an“ möchte die Initiative die Bevölkerung für das Thema sensibilisieren und veranstaltet dafür Fachtagungen, Vorträge und Workshops. Sie plädiert für eine neue Kultur des Zusammenlebens, bei der Menschen mit Demenz nicht nur gut versorgt werden sollen, sondern weiterhin am gesellschaftlichen und kulturellen Leben teilhaben können.

Zudem bietet die Initiative einen Rahmen, in dem sich Bürger für die Integration von Menschen mit Demenz engagieren können. Sie ruft mit der Idee der „Demenzfreundlichen Kommune“ beispielsweise dazu auf, eigene Modelle und kreative Vorschläge zum Thema „Demenz und lokales Gemeinwesen“ zu entwickeln. Bisher entstanden so 50 regionale Initiativen und Projekte. Für diese Idee bekam die „Aktion Demenz“ beim Innovationswettbewerb „356 Orte im Land der Ideen“, der herausragende, zukunftsfähige Projekte prämiert, den Titel „Ausgewählter Ort 2011“ verliehen.

giro

Die Internetseite www.demenzfreundliche-kommunen.de stellt die regionalen Initiativen und Projekte vor. Unter www.aktion-demenz.de gibt es weitere Informationen über die „Aktion Demenz“.


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Lachen – Gesund und gut gegen Schmerzen

Herzhaft lachen ist Balsam für die Seele -und vermutlich sogar schmerzlindernd. Forscher der Universität Oxford haben in einem Experiment herausgefunden, dass die Schmerzempfindlichkeit durch ausgiebiges Lachen abnehmen kann. Dazu zeigten sie einem Teil ihrer Probanden eine Folge von „Mr. Bean“. Die Vergleichsgruppen schauten einen Naturfilm oder eine Golf-Sendung. Vor und nach den Videos testeten die Forscher die Schmerzempfindlichkeit: Dazu mussten sich die Probanden beispielsweise eiskalte Bandagen anlegen und die Wissenschaftler stoppten, wie lange sie die Kälte ertragen konnten. Das Ergebnis: Die Probanden, die bei der „Mr. Bean“-Folge ausgiebig gelacht hatten, waren nach dem Video weniger schmerzempfindlich als davor. Bei den „ernsten Zuschauern“ war dies nicht der Fall.

Lachen aktiviert das Endorphin-System, vermuten die Forscher. Dieser Effekt verstärke sich noch, wenn sich die Probanden in der Gruppe amüsierten. Schmerzlindernd wirkt Lachen allerdings nur, wenn man wirklich aus vollem Herzen lacht - nur freundliches Lächeln reicht da nicht aus.

Übrigens: Zu drei Minuten gemeinsamen Lachens rief die indische Lachyoga-Bewegung am 6. Mai 2012 auf, denn immer am ersten Sonntag im Mai ist Weltlachtag.

brk

EINMALIGER STUDIENGANG

Versorgung von Menschen mit Demenz

An der Universität Witten/Herdecke startet im Juni 2012 der bundesweit einmalige multiprofessionelle Masterstudiengang „Versorgung von Menschen mit Demenz“. Das Studium richtet sich an Interessierte aus medizinischen, therapeutischen und pflegerischen Berufen, an Sozial-, Geistes- und Politikwissenschaftler sowie an Ingenieure, Juristen, Architekten und Städteplaner.

Prof. Christel Bienstein, Leiterin der Fakultät Gesundheit, hält es für notwendig, dass sich die Zusammenarbeit zwischen den Berufsgruppen verbessert und dass man gezielter auf die Betroffenen eingeht: „Architekten, die etwa ein Altenheim bauen, wissen nicht zwangsläufig, welche Wohnsituationen für Menschen mit Demenz sinnvoll sind.“ Die Studierenden werden viele verschiedene Fragen erörtern: Wie erleben Kranke und Angehörige die Veränderungen bei Demenz? Was muss in den Kommunen passieren, damit erkrankte Menschen nicht durchs Netz fallen?

Wer das Studium erfolgreich beendet, ist für verschiedene Aufgaben gerüstet: Beratung, Referententätigkeit, Konzeptentwicklung, Öffentlichkeitsarbeit und Forschung. Der berufsbegleitende, sechssemestrige Teilzeitstudiengang beinhaltet sowohl Präsenz- als auch Selbstlernphasen. Zugangsvoraussetzungen sind ein erfolgreich abgeschlossenes Studium und ein bestandenes Aufnahmegespräch. Studienbeginn ist das Sommersemester. Bewerbungsschluss ist jeweils der 15. Mai.

Die Studiengebühr beträgt 16.000 Euro. Es gibt die Möglichkeit, sich für ein Stipendium der Robert Bosch Stiftung zu bewerben. Alle Infos zu den Inhalten, Formalia oder zum Stipendium finden Sie unter www.uni-wh.de/gesundheit > „Pflegewissenschaft“ > „Versorgung von Menschen mit Demenz“.

rhj


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Kongress in Köln – Neuestes aus der Neurorehabilitation

Der Kölner Dom, das Schokoladenmuseum, das Kölsch, die rheinische Lebensart: Köln ist eine Reise wert - im Juni auch aus therapeutischer Sicht. Denn vom 21. bis 23. Juni 2012 findet dort der Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Neurotraumatologie und Klinische Neurorehabilitation und der Sektion Neurorehabilitation in der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie statt. Geboten wird ein erstklassiges Programm zu Themen wie „Frührehabilitation auf der Intensivstation“ und „Unterstützte Kommunikation“. Die Teilnehmer können sich über roboterassistierte Rehabilitation und neue Verfahren zur ZNSStimulation informieren. Außerdem erfahren sie Neues zur Neuropsychologie, Aphasie- und Gedächtnisforschung.

Für Therapeuten, Pflegepersonal, Studenten und Angestellte in der Ausbildung gilt ein ermäßigter Eintrittspreis von 120 €. Weitere Informationen zum Kongress gibt es unter www.dgnkn-kongress.de.

giro


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