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DOI: 10.1055/s-0032-1314925
Bewegungstherapie – Aus neuer Sicht
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Publication History
Publication Date:
17 May 2012 (online)
Die psychosomatische Funktionslehre folgt nicht dem Prinzip „Problem - Problemlösung“. Es geht hier viel mehr darum, dass der Patient die Qualität seiner Bewegung wahr nimmt und seine eigene Mitte findet. Wenn sich dabei Bewegungsprobleme lösen, ist das ein erwünschter Nebeneffekt. Im Vordergrund jedoch steht ein harmonischer Ausgleich zwischen Körper, Geist und Seele.
Die Autorinnen führen kurzweilig in die Philosophie der psychosomatischen Funktionslehre ein. Sie erläutern die motorische Ontogenese, die Bedeutung der Körperhaltung bis hin zur verbalen Anleitung. Es lohnt, sich darauf einzulassen, denn die Sichtweise erweitert den eher funktionalen Blick des Physiotherapeuten. Die Methode beeinflusst die Atmung, die Spannung des Beckenbodens und die autochthone Rückenmuskulatur. Nach dem theoretischen Einstieg stellen die Autorinnen ausführlich eine Bewegungsstunde dar. Ästhetische Fotos veranschaulichen die Bewegungs sequenzen. In Bezug auf die aktuelle Berufspolitik vermisst man jedoch Hinweise auf die evidenzbasierte Medizin. Zum Schluss folgt ein vergnüglicher Originalbeitrag von Bet Hauschild, der Begründerin der Psychosomatischen Funktionslehre.
Empfehlenswert für alle, die Patienten mit Wahrnehmungsstörungen oder psychischen Problemen schulen möchten, sich wieder selbst zu spüren. Das Buch stellt die Methode und Einsatzmöglichkeiten vor, ersetzt jedoch keine Ausbildung zur PSFL-Bewegungstherapeutin.
Michaela Raderschall-Prompe, Physiotherapeutin aus Bonn
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