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DOI: 10.1055/s-0032-1314971
Verdachtsdiagnose sexueller Missbrauch
Publication History
Publication Date:
31 July 2012 (online)
Anamnese
Ein 4-jähriges Mädchen wird von ihren Eltern in der kindergynäkologischen Sprechstunde vorgestellt wegen des Verdachts auf einen sexuellen Missbrauch. Der Mutter war seit mehreren Monaten ein gerötetes Genitale aufgefallen. Dies sei schubweise einmal mehr und einmal weniger ausgeprägt, seit Kurzem kämen allerdings noch kleine Einblutungen im Bereich der Klitoris und der kleinen Labien hinzu sowie teilweise bläuliche Flecken. Auf Nachfragen sage das Mädchen stets, dass die Unterwäsche reibe, einige Tage zuvor habe sie dann erstmals gesagt, ein anderes Kindergartenkind habe sie dort berührt. Die Mutter berichtet teilweise von Brennen beim Wasserlassen und Juckreiz des Mädchens. Eine Blutung sei nie aufgefallen. Aus Angst vor sexuellem Missbrauch hatten die Eltern den Kinderarzt aufgesucht, dieser hatte sie mit demselben Verdacht in die kindergynäkologische Sprechstunde überwiesen.
Das Mädchen selbst kann aufgrund des jungen Alters nicht eigenständig zu der angeblichen Tat befragt werden, gibt aber auf Nachfragen teilweise Schmerzen im Bereich der Vulva an.