Transfusionsmedizin 2012; 2(3): 131
DOI: 10.1055/s-0032-1315130
Editorial
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Und schon ist ein Jahr vergangen …

H. Schrezenmeier
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Publication Date:
21 August 2012 (online)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…“ – mit diesem Zitat von Hermann Hesse lässt sich der Enthusiasmus der Herausgeber bei der Bearbeitung der ersten Ausgabe der „Transfusionsmedizin“ beschreiben. Das erste Heft wurde bei der DGTI-Tagung 2011 in Hannover vorgestellt. Kurz vor dem diesjährigen Jahreskongress der DGTI in Graz halten Sie bereits das vierte Heft der „Transfusionsmedizin“ in Händen. Auch weiterhin ist unsere Begeisterung für die neue Aufgabe, eine deutschsprachige Aus-, Weiter- und Fortbildungszeitschrift zu formen und entwickeln, lebendig – nicht zuletzt wegen der vielen positiven Reaktionen aus dem Fachgebiet. Wir möchten Sie ermutigen, auch weiterhin durch rege Rückmeldung zu Format und Inhalt aktiv mitzuwirken.

Auch im aktuellen Heft wird der Bogen von guter täglicher Praxis bis zu aktuellen Forschungs- und Entwicklungsaspekten gespannt.

Die Ex-vivo-Generierung von Erythrozyten steht an der Schwelle zum klinischen Einsatz. Herr Dr. Georg Wittmann und Herr Professor Reinhard Henschler aus München fassen in einem Übersichtsartikel die wesentlichen Punkte zur Physiologie der Erythropoese sowie die derzeitigen Strategien zur Ex-vivo-Expansion von Erythrozyten zusammen und wagen einen Ausblick auf die mögliche Anwendung in der Klinik.

Die mikroangiopathisch-hämolytischen Anämien sind an der Schnittstelle der Transfusionsmedizin mit internistischen Nachbardisziplinen schon immer von Bedeutung, sowohl in der Differenzialdiagnose hämolytischer und thrombozytopenischer Erkrankungen als auch wegen der hämotherapeutischen Interventionen. Die EHEC-Epidemie im Jahr 2011 hat uns die Bedeutung des hämolytisch-urämischen Syndroms auch und insbesondere für die Transfusionsmedizin erneut eindrücklich vor Augen geführt. In einem CME-Beitrag stellt Herr Dr. Andreas Tiede aus Hannover die Pathophysiologie, Diagnostik, Therapie und Prognose der verschiedenen Formen des hämolytisch-urämischen Syndroms vor.

Im „Praxistipp“ dieser Zeitschrift werden für Fragestellungen, welche im Routinealltag häufig auftreten, durch Experten konkrete Empfehlungen gegeben, wie man nach aktuellem Stand von Wissenschaft und Technik vorgehen sollte. Im aktuellen Heft haben Professor Torsten Tonn und Herr Dr. Marcus Odendahl aus Dresden diese Aufgabe für die durchflusszytometrische Bestimmung von vitalen CD34-positiven hämatopoetischen Stamm-/Vorläuferzellen übernommen.

Dass Aufklärung und Einwilligung des Patienten vor der Verabreichung von Blutprodukten erforderlich sind, bedarf keiner weiteren Diskussion mehr. Häufig müssen sich jedoch Transfusionsverantwortliche und Transfusionsbeauftragte der Frage stellen, ob eine Aufklärung vor jeder Applikation eines Blutproduktes erfolgen muss oder ob bei gleichbleibendem Behandlungskontext eine einmalige Aufklärung ausreichend ist. Diese Frage wird in dem Beitrag von Herrn Dr. Albrecht Bender aus Erlangen ausführlich diskutiert.

Eine Kasuistik über extrakorporale Membranoxygenation bei einer Sichelzellkrise, ein Kongressbericht und Referate über wegweisende aktuelle Arbeiten komplettieren das Heft.

Wir hoffen, dass Sie Zeit finden, das Heft in Ruhe zu lesen, und freuen uns auf Ihre Kommentare – gerne auch vor Ort im September beim Jahreskongress in Graz.

Für das Herausgebergremium

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Prof. Dr. med. Hubert Schrezenmeier, Ulm
Juli 2012