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DOI: 10.1055/s-0032-1318811
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Malignes Melanom – Welche Bildgebung ist günstiger für SNL?
Publication History
Publication Date:
17 January 2013 (online)
In der Darstellung von Sentinel-Lymphknoten (SNL) beim malignen Melanom gibt es die Möglichkeit der späten statischen und der dynamischen Bildgebung sowie der SPECT-CT. Ob die Kombination dieser Methoden einen Vorteil bringt, ist unklar. K. R. Nielsen et al. gingen dieser Frage nach.
Eur J Nucl Med Mol Imaging 2011; 38: 1999–2004
Streng intrakutane Injektionstechnik für die Sentinel-Lymphknoten-Szintigrafie präoperativ, (Bild: Maza S, Munz DL. Nuklearmediziner 2006; 29: 95–103).
An der Studie waren 307 Patienten mit histologisch gesichertem malignem Melanom beteiligt, die sich einer SNL-Biopsie unterzogen. Vor der Exzision wurde bei allen Patienten eine Lymphknoten-Szintigrafie mit einer frühen dynamischen und einer späten statischen Bildgebung durchgeführt mit intradermaler Injektion von 40–80 MBq 99Tc-Antimonsulfid. Unmittelbar nach der Injektion des Radionuklids erfolgten frühe dynamische Aufnahmen, nach 1–2 h späte statische. Die meisten Patienten unterzogen sich zudem einem SPECT-CT im Bereich des SNL. Im Rahmen der Befundung wurden die Bildgebungsverfahren zunächst kombiniert ausgewertet, anschließend nur die statischen Aufnahmen. Die Autoren verglichen in der Folge die Zahl der identifizierten SNL und die Zahl der Patienten mit positivem Lymphknoten-Befund zwischen den beiden unterschiedlichen Auswertungsverfahren. Als Vergleichsstandard dienten die Operationspräparate.
Bei 220 Patienten (72%) lagen vollständige chirurgische und pathologische Daten zu den SNL vor. Wurde nur die späte statische Bildgebung zur Auswertung herangezogen, resultierte daraus im Vergleich zur kombinierten Befundung eine geringfügig, aber signifikant höhere Rate an SNL pro Patient (durchschnittlich 0,12). Im direkten Patientenvergleich zeigte die Zahl der identifizierten SNL bei der kombinierten Analyse gegenüber der alleinigen späten statischen Bildgebung jedoch nur eine mäßige Übereinstimmung. Von den 220 Patienten mit kompletten Histologien wiesen 38 in der kombinierten Analyse positive Befunde auf. 35 davon wurden bei der Analyse mit später statischer Bildgebung ebenfalls gefunden, bei den restlichen 3 gelang dies nicht. Damit wurden durch die alleinige statische Bildgebung bei 3 von 38 Patienten (8%) tumorpositive SNL nicht identifiziert.
Fazit
Für die Identifizierung von SNL bei Patienten mit malignem Melanom ist die dynamische kombiniert mit einer späten statischen Bildgebung und einem SPECT-CT der alleinigen späten statischen Bildgebung überlegen, so die Autoren.
Dr. Johannes Weiß, Bad Kissingen