Aktuelle Ernährungsmedizin 2012; 37(5): 252-253
DOI: 10.1055/s-0032-1318990
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Adipositas – Fettleber: Margarine besser als Butter

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Publication Date:
09 November 2012 (online)

Omega-6-Fettsäuren reduzierten in Tierexperimenten und Beobachtungsuntersuchungen den Leberfettgehalt. Die HEPFAT-Studie verglich die Effekte einer 10-wöchigen Diät mit gesättigten oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren (PUFA).

Am J Clin Nutr 2012; 95: 1003–1012

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Laut einer Studie kann der Ersatz von Butter durch Margarine und Sonnenblumenöl zu einer Verbesserung der metabolischen Gesamtsituation führen (Symbolbild, Quelle: Fotolia, Fotograf: Roland Lux).

Die Daten von 64 adipösen Personen, die über Zeitungsinserate gewonnen worden waren, wurden in die Analyse aufgenommen. Die Teilnehmer waren 30 bis 65 Jahre alt und hatten einen Taillenumfang von > 88 cm (Frauen) bzw. >102 cm (Männer). Ausschlusskriterien waren ein Body Mass Index über 40 kg / m2, kardiovaskuläre und Leberkrankungen, ein Alkoholabusus und ein Diabetes mellitus. In der 10-wöchigen Diätphase änderten die Teilnehmer ihre Gesamtfettzufuhr nicht. 33 Personen erhielten die linolensäurereiche PUFA-Diät (Sonnenblumenöl, Margarine) und 31 die SFA-Diät (saturated fatty acids; Butter). Zielvariablen waren der Leberfettgehalt (MRT und MR-Spektroskopie), das Bauchfett, die Konzentrationen von Serumlipiden und PCSK9 als Schlüsselenzym der LDL-Cholesterin-Synthese, die Insulinsensitivität, verschiedene Marker für oxidativen Stress, Inflammation und die Expression der Fettgewebsgene.

Die Kalorienzufuhr nahm in beiden Gruppen nicht signifikant verschieden zu. Während der PUFA-Diät stieg die Omega-6-/Omega-3-Fettsäure-Ratio von 4 auf 14 an. Der Anteil von Linolensäure im Fettprofil nahm um 11% zu. Der SCD-1-Index (Stearoyl-CoA-Desaturase Index) war signifikant geringer (p < 0,001). Das Leberfett nahm in der MRT um 0,5% und in der MR-Spektroskopie um 0,9% ab (SFA: 0,7% und 0,3%). Die PUFA-Diät führte zu einer Abnahme der PCSK9 im Serum und des Cholesterins im Plasma. Die anderen Blutfettwerte wurden nicht beeinflusst. Das Fasteninsulin war bei Patienten mit hoher Compliance signifikant erhöht (p = 0,04). Der Nüchternblutzucker, die Werte im HOMA und das Proinsulin unterschieden sich zwischen den Gruppen nicht wesentlich. Die Leberenzyme nahmen korrelierend zum Leberfett ab. Adiponektin wurde nicht beeinflusst. Die verstärkte Zufuhr von Omega-6-Fettsäuren erhöhte die Marker für oxidativen Stress, Entzündungsreaktionen und die Expression von Fettgewebsgenen nicht.

Fazit

Eine Diät mit hohem Gehalt an Omega-6-Fettsäuren verminderte das Leberfett und führte zu einer Verbesserung der metabolischen Gesamtsituation. Hinweise auf nachteilige Effekte im Sinne einer vermehrten Inflammationsneigung ergaben sich nicht.

Dr. med. Susanne Krome, Melle