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DOI: 10.1055/s-0032-1320070
Liebe Mitglieder der DTG,
Publication History
Publication Date:
18 June 2012 (online)
- Vertreter der Tropeninstitute im Beirat
- Fachberater
- Ausschussvorsitzende
- Neue Empfehlungen
- Gedanken zur kommerziellen Medizin


vom 25.–28. April fand in Köln der 11. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (KIT) statt, bei dem die DTG eine der 4 ausrichtenden Fachgesellschaften war (Co-Präsident 2012 für die DTG: Emil Reisinger). Neben 8 von der DTG organisierten Symposien gab es eine Reihe von Kurzvorträgen und Poster zu tropenmedizinischen Themen.
Ansonsten gibt es in diesen Wochen von unserer Gesellschaft nicht so viel Neues zu berichten. Wir haben uns allerdings damit beschäftigt, dass Freiwillige, die oft ja unter einfachsten Bedingungen in viele Teile der Welt entsendet werden, offenbar nicht so selten aus medizinischer Sicht nur unzureichend vor Ausreise über Gesundheitsgefährdungen aufgeklärt und nicht entsprechend untersucht und/oder geimpft wurden. Wir werden zu diesem Thema noch einmal in den nächsten Wochen berichten.
Unsere niedergelassenen Kollegen Erik Krause und Fritz Holst versuchen darüber hinaus, mit einem Brief an den Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung einem skandalösen Umstand beizukommen: Niedergelassene Allgemeinmediziner mit der Zusatzbezeichnung Tropenmedizin dürfen die Malariadiagnostik mit Blutausstrich und Dickem Tropfen als Folge der Laborreform im Jahr 1999 und der damit verbundenen Trennung haus- und fachärztlicher Leistungen nicht mehr nur nicht abrechnen, sondern sollen diese jetzt zumindest in Baden-Württemberg auch nicht mehr durchführen. Auf die Antwort kann man gespannt sein.
Als Ergänzung zu unserem Bericht der letzten Mitgliederversammlung in Heidelberg möchten wir Ihnen hier noch einmal die aktualisierte Aufstellung unseres Beirats- und Fachberatergremiums mitteilen. Die Mitglieder sind alle über unsere Geschäftsstelle für Sie erreichbar. Sie haben zum Teil Mehrfachfunktionen.
Vertreter der Tropeninstitute im Beirat
Prof. J. May, Hamburg (zugleich Mitglied im DTG-Vorstand)
Prof. E. Reisinger, Rostock
Prof. G. Harms-Zwingenberger, Berlin/Tropeninstitut
Dr. T. Zoller, Berlin/Charité
PD Dr. J. Richter, Düsseldorf
Prof. T. Junghanss, Heidelberg (zugleich Vertreter der DTG bei Federation of European Societies of Tropical Medicine & International Health, FESTMIH)
Dr. M. Frank, Tübingen
Prof. A. Stich, Würzburg (zugleich 2. Vorsitzender der DTG)
Prof. T. Löscher, München (zugleich 1. Vorsitzender der DTG)
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Fachberater
Dr. K. Wiesenbacher, aus dem Auswärtigen Amt (zugleich Mitglied im DTG-Vorstand)
Dr. H. Sudeck, Bundeswehr (zugleich Schriftführer der DTG)
Prof. A. Hörauf, Fachgesellschaft PEG
Prof. E. Tannich, Fachgesellschaft DGP
Dr. Gisela Schneider, NGO und Missionsärztliches Institut Tübingen
Dr. Angelika Schrettenbrunner, GIZ/GO
Dr. Fritz Holst, Niedergelassene
Dr. Erik Krause, Niedergelassene
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Ausschussvorsitzende
Prof. A. Stich, Medikamente (zugleich Vertreter Tropeninstitut Würzburg sowie 2. Vorsitzender)
Prof. E. Reisinger, Weiterbildung
Prof. H.-D. Nothdurft, Reisemedizin
Dr. R. Klinkott, Nachwuchsförderung
Prof. A. Jahn, Global Health
Prof. G. Burchard, Leitlinien (zugleich Vertreter Tropenmedizin Hamburg)
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Neue Empfehlungen
In den nächsten Wochen erscheinen die neuen Prophylaxeempfehlungen zur Malariavorbeugung: Sie werden wie gewohnt diesem Heft beigelegt und sind in unserer Geschäftsstelle erhältlich. Die Inhalte werden außerdem auf unsere Homepage gestellt.
Wir wollen in Zukunft hier auch unserer verstorbenen Mitglieder gedenken, sofern uns die Nachricht von ihrem Tod erreicht. In der ersten Jahreshälfte sind dies:
Professor em. Dr. med. E. G. Beck, geboren am 07.12.1926, Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin, Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie. Er war der Begründer des Tropenmedizinischen Seminars der Universität Gießen und ein Mitarbeiter von Kikuth in Düsseldorf und Pikarski in Bonn
und
Dr. med. Dietrich G. E. Karow, geboren am 04.09.1924, Facharzt für Arbeitsmedizin/Tropenmedizin, ehemals Regierungsmedizinaldirektor des Auswärtigen Amtes.
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Gedanken zur kommerziellen Medizin
Ich [H.S.] möchte Sie gerne noch auf einen Artikel aufmerksam machen, der vor einigen Wochen im Deutschen Ärzteblatt, Heft 16 vom 20.04.2012, erschienen ist und unter der Überschrift "Ärztliche Hilfe als Geschäftsmodell" eine ungeheuer treffende Analyse der gegenwärtigen Situation – nicht nur des deutschen "Gesundheitsmarktes" – liefert. Bereits im Jahr 2008 hat derselbe Autor, der Medizinethiker der Universität Freiburg Professor Dr. G. Maio, in der Medizinischen Klinik zu diesem Thema einen für mich herausragenden Artikel mit ähnlich pointierter Haltung verfasst. Jetzt bringt er mit wenigen Worten die Probleme der kommerziellen Medizin auf den Punkt – und dies betrifft uns als Tropenmediziner sehr, da die großen Klinikketten längst global agieren und ihre Leistungen auch in einem Markt anbieten, in dem früher Nächstenliebe und soziales Engagement herrschten, oft alleingelassen von allen anderen Institutionen oder staatlichen Strukturen. Die Hinwendung zur Tropenmedizin hat ja aber gerade bei den meisten von uns auch ganz besonders einen sozialen und humanitären Grund. Daher glaube ich, dass wir in unserem Fach auch eine besondere Verantwortung für diese Aspekte der bei uns ausgeübten Medizin spüren und haben sollten.
Einige der Kapitelüberschriften und Leitsätze seien hier als Schlaglichter zitiert und führen vielleicht dazu, dass Sie den Artikel im Ganzen lesen:
"… strukturelle Abschaffung der Zuwendung, formale Normen statt menschlicher Beziehungen …
… Ökonomische Überformung des Ärztlichen, Entwertung des Ärztlichen …
… von der Fürsorge zur marktförmigen Dienstleistung, Unterwerfung unter das Diktat des Erfolgs …
… geholfen wird nicht mehr allen, sondern nur noch dann, wenn es sich lohnt …
… das Kriterium der Rentabilität ersetzt den genuin sozialen Gedanken …"
Mit diesen Gedanken grüßen wir Sie wie immer sehr herzlich aus München und Hamburg
Hinrich Sudeck und Thomas Löscher




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