Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2012; 19(03): 152
DOI: 10.1055/s-0032-1320073
Forum der Industrie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neue Zulassung – Tetravalenter Meningokokken-Impfstoff

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Publikationsdatum:
18. Juni 2012 (online)

 
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(Bild: Fotolia, Fotograf: C. Rummel)

Mit der Zulassung von Nimenrix™ im April 2012 durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA steht ein neuer Meningokokken-Konjugatimpfstoff zur Verfügung, der Kleinkinder, Kinder und Erwachsene vor den 4 Neisseria meningitidis-Serogruppen A, C, W-135 und Y schützen kann [ 1 ], [ 2 ]. Es ist der erste 4-valente Meningokokken-Konjugatimpfstoff, mit dem bereits Kinder ab dem vollendeten zwölften Lebensmonat geimpft werden können. Er wird als einmalige Impfdosis verabreicht und kann auch Personen appliziert werden, die zuvor schon einmal einen Meningokokken-Polysaccharidimpfstoff erhalten haben [ 1 ].

"Grundsätzlich kann jeder an einer Meningokokken-Meningitis erkranken", erklärte Prof. Dr. Markus Knuf, Direktor der Klinik für Kinder und Jugendliche, Dr. Horst Schmidt Kliniken, Wiesbaden. "In erster Linie trifft die Infektion aber Säuglinge, Kleinkinder und junge Erwachsene. Umso mehr begrüßen wir die Möglichkeit eines erweiterten Schutzes durch den neuen quadrivalenten Impfstoff."

Schutz vor 4 Stämmen

Mittlerweile konnten 13 Serogruppen von Neisseria meningitidis identifiziert werden, 6 von ihnen (die Serogruppen A, B, C, W-135, X und Y) verursachen die Mehrzahl der weltweiten Meningokokkeninfektionen [ 3 ]. Der neu zugelassene Impfstoff ist zum Schutz vor 4 der 6 krankheitsrelevanten Meningokokkenstämme, die weltweit für die Mehrzahl invasiver Meningokokkenerkrankungen (IME) verantwortlich gemacht werden [ 1 ], [ 2 ]. "Meningokokken-Meningitis und Meningokokken-Sepsis sind lebensbedrohliche Erkrankungen, die selbst unter bestmöglicher Behandlung fulminant verlaufen können und oftmals binnen 24 Stunden zum Tode führen", warnte Knuf. Der Prävention im Sinne einer Impfung komme deshalb hohe Bedeutung zu.

Immunogenität und Sicherheit von Nimenrix™ wurden in einem umfangreichen klinischen Studienprogramm (17 Studien in 17 Ländern) mit mehr als 8000 Teilnehmern im Alter von 1 bis 55 Jahren untersucht. Der neue Impfstoff wurde hierbei im Allgemeinen gut vertragen. Häufigste Nebenwirkungen waren Appetitlosigkeit, Reizbarkeit, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, gastrointestinale Beschwerden, Fieber, Müdigkeit sowie Lokalreaktionen an der Injektionsstelle (Schmerzen, Rötung, Schwellung, Hämatom) [ 1 ].

Die Markteinführung des Impfstoffs ist für Juli 2012 geplant.

Quelle: Pressemitteilung GlaxoSmithKline, München, 04.05.2012


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  • Literatur

  • 1 Nimenrix™ Fachinformation, April 2012.
  • 2 World Health Organization. Meningococcal vaccines: WHO position paper, November 2011. Weekly Epidemiological Record 2011; 86: 521
  • 3 Halperin SA, Bettinger JA, Greenwood B et al. The changing and dynamic epidemiology of meningococcal disease. Vaccine 15.12.2011; [Epub ahead of print]

  • Literatur

  • 1 Nimenrix™ Fachinformation, April 2012.
  • 2 World Health Organization. Meningococcal vaccines: WHO position paper, November 2011. Weekly Epidemiological Record 2011; 86: 521
  • 3 Halperin SA, Bettinger JA, Greenwood B et al. The changing and dynamic epidemiology of meningococcal disease. Vaccine 15.12.2011; [Epub ahead of print]

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